13.02.2023 -   4.03.2023 Valdivia – Islas Juan Fernandez (Robinson Crusoe Insel) – Islas de Pasqua (Osterinseln- / Rapa Nui) 2256Nm =4167km


Als wir uns, wie geplant mit der beginnender Ebbeströmung, hinaus in die Meeresmündung des Rio Valdivia trieben liessen, wussten wir schon anhand der Wetterdaten, dass der Anfang, das hiess die erste Nacht, wir fuhren ja erst um 17:00Uhr los, mit einer Flaute beginnen würde. Dies deshalb, weil wir ca. 50 Meilen brauchten, sofern der Kurs nordwestlich gefahren wurde, was die Richtung zu der Fernandez Insel (Robinson Crusoe) bedeutete, wir erst langsam aus der Windabdeckung des Festlandes gelangten, um in den Starkwind, welcher vom Südpazifik hinauf bis ins Knie von Peru strömt, einzuspuren. Um 02:00Uhr in der Nacht kam langsam der Wind mit 12Knoten und wir konnten die Segel setzen und fuhren schon, wenn auch der Wind noch nicht derjenige war, welcher wir vorausgesagt bekommen hatten, 105 Seemeilen für die ersten 24h. Ab dem 15.03 ging es dann aber richtig los. Der Wind kam von Süd mit einer Stärke von 6-7. Wir banden natürlich zwei Reffs in das Grosstuch rein und fuhren die Genua nur mit ca. 3m2. Mon Bijou rauschte teilweise im Schnitt mit 6,8 bis 7,4 Knoten und immer gegen die Wasserströmung, welche uns dauerhaft mit mindestens 0.5kn entgegenkam. Wir machten einen Tagesschnitt von 157.3 Meilen. (291km). Dies ging so weiter bis in die Nacht zum 17.2.23. Um die Insel von Juan Fernandez (Robinson Crusoe) anlaufen zu können, reduzierten wir die Geschwindigkeit so gut es ging. Aber bei allen Bemühungen fuhren wir immer noch zu schnell. Die Insel Juan Fernandez kann nicht bei Nacht angefahren werden. Zu gefährlich ist die kleine Bucht, welche von kleinen Fischerbooten besetzt ist. Dies wurde uns tunlichst untersagt. Also trafen wir unkonventionell die Entscheidung und liessen die Insel im Lee hinter uns. Wir mussten den guten Wind so gut es ging zu unserem Vorteil nutzen. Die Tage auf See waren durch den Starkwind von grossen Kreuzwellen geprägt. Einerseits begann immer mehr der aufkommende Ostwind vermischt mit dem anhaltendem Südwind. Dies führte zu Kreuzwellen. Mon Bijou surfte die Wellen. Dies gab so einen gewaltigen Druck in das Grosstuch und dessen Baum, dass uns der gesamte, vielfach genietete Beschlag des Baumniederholers, aus dem Mast herausgerissen wurde. Um keinen Schaden auf dem Teackdeck zu bekommen, sicherten wir diesen notfallmässig mit einem Seil um den Mast. Auch Stahlsplinten zerborsten durch den gewaltigen Druck. Rès dafür zauberte zum guten Klima an Bord die ganze Strecke hindurch hervorragende Gerichte auf den Tisch. Ab und zu, wenn es der Seegang erlaubte, gönnten wir uns eine edle Flasche «Garminère». Wir kauften in Valdivia über 4Kg bestes «Lomo Vetado». Dies reichte uns für die ganze Reise. Zum Frühstück gab es Müesli oder wir genossen unseren neu erworbenen Toaster und machten mit den gekauften Scheibenbrote unsere Toastbrote mit Konfitüre und dem mitgebrachten Appenzeller Käse. Kaffee mussten wir nehmen, sonst hätten wir Entzugserscheinungen bekommen. Der Wind war so stark, und kam von hinten, dass wir die Genua nicht mehr gebrauchen konnten. Wir segelten tagelang nur mit gerefftem Grosstuch. Als die Wellen kleiner wurden, und der Wind zwischen 12 und 20Knoten sich einpendelte, (nach ca. 1134Meilen), konnten wir den Parasailor zum ersten Mal nach langer Zeit (Brasilien), wieder einsetzen. Einmal liessen wir die 185m2 sogar durch die Nacht hindurch stehen. Dies aber nur weil Vollmond war und wir die uns folgenden Wolken sahen. Wir schliefen dann nicht so gut. Die Angst, dass doch noch eine dunkle, energiegeladene Wolke uns einholen könnte, war der Grund. Dann aber holten wir immer vor dem Eindunkeln den Parasailor (Spinnaker) herunter, und wir taten gut daran. Je näher wir uns der Osterinsel näherten, desto häufiger kamen Gewitterwolken auf, sowie am Tag und hauptsächlich nachts mit Stärken um die 35Knoten. Tiere sahen wir wenige. Es beschränkte sich auf einige Tölpel und fliegende Fische. Wir säuberten das Deck von gestrandeten Calamares und fliegenden Fische. Über die 4167km hatten wir nur einmal Sichtkontakt mit einem riesigen über 300Meter langen, chinesischen Containerschiff «Ever Loyal», welches nach Hong Kong fuhr. Ansonsten sahen wir nur noch 3 auf dem Plotter, aber die Distanz betrug mehr als 50Meilen. Ein Schreckmoment ereignete sich am Geburtstagstag des Schreibenden und dem letzten Segel Tag vor unserer Ankunft.  Auf einmal viel lautlos unser Parasailor vor unseren Bug von Mon Bijou ins Wasser und wir standen jetzt wieder still. Diesmal nicht durch eine Wal verursacht, sondern durch Materialermüdung eines Schäkels. Wir brauchten eine volle h um den Parasailor (185m2), welcher sich mit Wasser füllte und tonnenschwer wurde, schadlos über die Reling an Deck zu hieven.  Kurz vor der Osterinsel angekommen, warfen wir unser restliches Frischgemüse über Bord, Früchte hatten wir keine mehr. Dies sind unverzichtbare Auflagen, welche Chile zur Sicherheit von eingeschleppten Krankheiten macht. Unmittelbar vor der Insel reduzierten wir erfolgreich unsere Bootsgeschwindigkeit, um nicht wieder in der Nacht anzukommen. Zum Geburtstag des Schreibenden gab es auf Wunsch: «Röschti mit Spiegelei». Im Morgendunst näherten und sahen wir nach 18Tage unsere Vulkaninsel. Wir meldeten uns via Funk bei «Radio Pasqua» an. Diese hiessen uns freundlich Willkommen.  Glücklich um das Erlebte gut gemeistert zu haben, und um 10:40Uhr, am 4.3.23, liessen wir den Anker auf «Hanga Roa» und unserem Zwischenziel «Rapa Nui» (Osterinsel),welche zu den Polynesischen Inseln zählt, mit militärischer Begleitung fallen.



13.02.23 - ??

Valdivia – Islas Juan Fernandez (Robinson Cruso Insel) – Islas de Pasqua (Osterinseln- / Rapa Nui)


Die Tage unserer Ankunft hier beim Aussenposten des städtischen Yacht Clubs von Valdivia, der sehr schön und sauber am Rio Valdivia gelegen war, verbrachten wir die Zeit um nochmals wichtige Esswaren für die vielen tausende Seemeilen, welche uns bevorstehen, einzukaufen. Wir setzten den Focus auf Fleisch, Früchte, Gemüse, Milchprodukte, usw. Also schnell verderbliche Ware. Wir waren nicht die Einzigen ausländischen Segler vor Ort. Es gab ein franz. und ein schwedisches Paar. Auch gab es wieder einen Deutschen, den Sigfried aus Bayern, ein Einhandsegler mit seiner Bavaria 44Fuss. Alle diese Segler hatten Ersatzteilprobleme. Alle hatten irgendwo in Europa ihre für die Weiterreise notwendigen Sachen bestellt, um diese dann nach Chile senden zu lassen. Aber eben, so einfach dies durch den Zoll zu bekommen ist eine Hercules Aufgabe. Diese Erfahrung hatten wir auch schon in Argentinien am eigenen Leib erfahren dürfen. Heute aber geht es weiter. Bon Bijou und die Crew sind bereit. Wir werden um ca. 17.50Uhr, wenn die Ebbe beginnt, bei Wasserhochstand versuchen vom Steg aus in die Mitte des Rio Valdivia zu steuern, um dann nach 10Meilen die Mündung zu erreichen. Wir werden zuerst die Robinson Cruso Insel anlaufen. Landen können wir höchstwahrscheinlich nicht. Haben die Inselbewohner immer noch Angst von Covid. Dafür werden wir den Anker legen und uns erholen, bevor wir dann auf die Osterinsel übersetzen. Für die Leser gibt es wieder eine gröbere Pause von schätzungsweise 4Wochen.  Wie ihr sicherlich gemerkt habt, ist unsere Homepagefirma in andere Hände überführt worden. Dies war und ist es für den Schreibenden jetzt noch eine rechte Herausforderung. Die Fotoseite hatte die Bilder von 100Stk. überschritten und kann nicht erweitert werden. Ich werde aber versuchen mit einer anderen Seite etwas Brauchbares hineinzustellen. Kommt Zeit, kommt Rat….

In diesem Sinne wünschen wir unseren treuen Lesern eine gute Zeit.

Schiff ahoi! Thomas + Res mit Mon Bijou

 


 

Puerto Montt- Valdivia 7.02. – 8.02.2023 (Mon Bijou rammt einen Finwal)


Am Tag des definitiven Leinen lösen vom Steg des «Clube Nautico de Relongavi» von Puerto Montt, wurde es nochmals so richtig stressig. Angedroht wurde uns um 09:00Uhr ein Beamter des PDI (Immigration) im Club. Er hätte uns den Ausreisestempel in den Pass drücken sollen. Dies funktionierte aber nicht, da er keinen fahrbaren Untersatz auftreiben konnte. Somit musste unser Freund Fernando herhalten. Bevor wir zur erwähnten Immigration fuhren, um uns den Stempel eintragen zu lassen, mussten wir bei der Armada vorbei gehen und noch einige Schreibarbeiten erledigen. Bei der Immigration dann angekommen kam die Überraschung. Der uns um 09:00Uhr versprochene Mann war mit der ÖV zum Yacht Club unterwegs. Was für eine Kommunikation…! Die wartende Menschenschlange am Schalter der Immigration war ob unserer bevorzugten Behandlung nicht erfreut. Nach langem hin und her telefonieren, bekamen wir unseren ersehnten Ausreisestempel unter Zeitangabe des Auslaufens von Mon Bijou. Wir setzten jetzt die Abfahrtszeit auf 12:00 Uhr und nicht wie geplant auf 11:00Uhr, denn die Zeit, um mit der Ebbe auslaufen zu können war für uns von grösster Wichtigkeit. Schnellstens fuhr uns Fernando wieder durch die ganze Stadt, zu der Armada. Diese wollten den Stempel im Pass sehen und gaben uns die notwenigen Transitpapiere mit. Ein Offizier setzte sich sogleich in unseren Wagen von Fernando und fuhr mit uns, er wollte sicher sein, dass wir auch sicher loslegten. Im Club angekommen beglichen wir noch die offene Schlussrechnung. Jetzt galt es Abschied von Fernando zu nehmen, einem uns in’s Herz geschlossenen aufrichtigen und hilfsbereiten Chile. Wir drückten uns und versprachen dauernden WhatsApp-Kontakt. Er und der Offizier halfen Mon Bijou von den «Fesseln» zu lösen, zu lange musste sie auf diesen Augenblick warten…. Mit unseren drei langen Signaltöne, welche wir mit unserem Horn von der Saling herab in die Marina bliesen, verabschiedeten wir uns auch von der Seglergemeinschaft. Dieser Brauch wurde von einigen Anwesenden mit grossem Respekt erwidert. Aufgewühlt von Emotionen, entfernten wir uns für immer vom Hafengebiet und fuhren im «Canal Tenglo», hinaus durch das Insel Labyrinth, hinab zu dem «Canal Chacao», welche die natürliche, enge Durchfahrt zum Pazifik gewährleistet, und die Insel Chiloé vom Festland trennt.
Wir trafen die Tideströme ausgezeichnet gut und die für uns vorausgesagten schwierigen Passagen, mit sprudelndem Widerwasser und Kreuzwellen, wurde dank geschickter Zeitplanung und etwas Glück kein grosses Thema. Unser Glück war, dass keine durch den schwachen Wind aufgebaute See sich uns entgegenstellte, als die Ebbe uns in das offene Meer schob (11Knoten).  Es gab keine steilen Wellen. Friedlich und ruhig tuckerten wir mit 5.5Knoten gen Norden in die Nacht hinein. Segeln konnten wir nicht, es windete zu wenig. Res zauberte wieder aus seiner alten und Best bewerten Trickkiste, ein herrliches Abendmahl zu. Die Sonne ging im Meer unter und um 21:15Uhr wurde es dunkel. Wie setzten die Positionslichter. Res begann mit der Wache um 22.:00Uhr, nach 3h löste ich ihn ab. Somit war die alte Wacheinteilung wieder hergestellt und alles lief wie am Schnürchen. Durch die Nacht gab es keine besondere Vorkommnisse. Der Wind liess auf sich warten. Das Frühstück nahmen wir nicht gemeinsam ein. Ab und zu kam Wind bis 12Knoten und wir setzten die Genua, die doch mithalf Mon Bijou einen Knoten schneller zu machen.

Am 8.02.23 Um 11.30Uhr morgens, ca. 12 Meilen von der chilenischen Küste entfernt, unsere Position war: 40°23’20’’ Süd und 073°53’34’’ West, geschah etwas Unheimliches und ist der HORROR aller Segler schlechthin. Im Abstand von ca. 300Meter vor uns, sah ich einen luftausspeienden grossen Wal, der Querweg zweimal unsere Fahrbahn kreuzte. Anhand seiner kleinen ganz hinten gegen den Schwanz liegende Rückenflosse, konnte es nur einen Fin oder Blauwal gewesen sein. Er war sehr gross. Ich rief Res zu der sich auf dem Deck sonnte und machte ihn darauf aufmerksam. Solche Begegnungen waren für uns eigentlich keine Seltenheit. Wir dachten der ist weg und abgetaucht. Aber je näher wir kamen sahen wir sehr grosse Wasserverwirbelungen auf unserem angelegten Kurs. Dies liess uns vermuten, dass der Wal offenbar sich in einem grossen Schwarm Krill tummelte und Zugriff was der Krill hergab. Mit seinem riesigen Maul presste er das Wasser heraus und drinnen gefangen blieb der Krill. Diese, unter hohem Druck ausstossende Wassermenge nahmen wir als Verwirbelungen auf der Wasseroberfläche war. Ich machte das Manöver der letzten Sekunde und riss das Steuer nach Steuerbord, doch es war zu spät…… schon krachte es und Mon Bijou’s Bug setze tief in s Wasser ein. Wir standen still. Res, der schon aufgestanden war sah den Wal unter dem Schiff. Er traf voll den Kiel mit dem mittleren Teil seines mächtigen Körpers. Weil er sich unter Wasser gedreht hatte, kam der einte vorderen Flipper (Flosse) aus dem Wasser, welche ähnlich aussah, wie die Rückenflosse eines Orcas. In der Aufregung meinte ich schon, dass der Wal von einem Orca angegriffen würde. Doch dies erwies dann aber als falsch. Wir hatten Riesenglück, dass unsere Mon Bijou so robust gebaut ist und es am Tag passierte. Nicht auszudenken, mit welchen Fragen wir uns beschäftigt hätten, wäre es in der Nacht passiert. Mindestens 18Tonnen wiegt unsere Mon Bijou und ist aus Stahl gebaut. Somit überstanden wir das ganze Schadlos. Nach grossem Schrecken setzten wir unsere Fahrt fort. Den Wal sahen wir nicht mehr. Offenbar hatte er ebenfalls einen Schock und tauchte ab in die Tiefe des Pazifiks.

Für die letzten 4h setze der Wind mit bis zu 27Knoten zu, dazu liessen wir die Genua wieder raus. In der Bucht von Valdivia angekommen, suchten wir den Flusslauf, zu welcher Marina uns einer der unzähligen Zuflüsse führte. Wir hatten Gegenstrom, die Ebbe setzte ein. Die vielen Untiefen machten den Zugang zu unserer Marina des «Yate Clube Valdivia» nicht einfach. Infolge der starken Gegenströmung machten wir nur noch 3.3Knoten bei 2200U/min. Pünktlich vor dem Eindunkeln, um 21:00Uhr belegten wir MB am Kopfsteg des Clubs. Nach dem Abendessen und Duschen legten wir uns zufrieden in die Kojen. Wir sind an der letzten geplanten Station auf chilenischem Festland angekommen.






29.12.2022 - 6.02.2023 Chile (Santiago, Valparaiso, Patagonien, usw. Puerto Montt) 


Mit dem Flieger nach Chile zurückgekehrt (Sherry und ich, Res weilte noch in der CH), mieteten wir nach vier spannenden Tage Santiago, (Sherry wurde unbemerkt in der Menschenmenge des «Mercado Central», aus dem angehängten Rucksack das Händy, inkl. Kreditkarte gestohlen), einen Mietwagen. Die Reise mit dem Wagen durch das chilenische Weingebiet nach Valparaiso war imposant. Valparaiso, berühmt durch die wunderschönen Wandgraffitis war diesbezüglich schon eine Reise wert. Nebst der Lage am Meer mit den vielen Schrägbahnen, die den Zugang zu den am Hang gebauten Häuser gewährleistet. Weiter ging die Reise nach «La Union», wo wir Peter und Magali, unsere Freunde mit CH/ chilenischen Wurzeln, besuchten. Auch da machten wir zusammen einige Ausfahrten an die schönsten Seen Chiles, welche nahe gelegenen Vulkane ein traumhaftes Bild hergab. Weiter ging die Reise zu unserer «Mon Bijou», nach Puerto Montt. 

Kaum angekommen begann die grosse Putzerei. Wir erwarteten verschiedenen Besuch. Dietmar und Ines aus Pfungen, welche mit Ihrer Begleitung und Reiseführer mit chilenischen Wurzeln sich angemeldet hatten. Ebenso auch Samuel und Jean aus Guyana welche später sich mit uns in den Süden Patagoniens aufmachten. Der Besuch auf Mon Bijou war von Dauerregen geprägt. Die Stimmung an Bord aber war sehr gemütlich und geprägt von Herzlichkeit, gemischt mit multikulturellem Austausch. Es war einfach großartig. Vielen Dank den Besuchern.

Nach einem mehrtägigen Besuch mit unseren Freunden aus Guayana, auf der Insel Chiloe, flogen wir gemeinsam nach Natales. Dort wiederum mieten wir einen 4x4 und besuchten in den Weiten Patagoniens den Nationalpark von «Torres del Paine». Auch hier wiederum würde das Ausmass des Erlebten, wäre es niedergeschrieben, die Zeit des Lesers sprengen. Man muss es erlebt haben. Am 18. Januar kehrten Sherry und ich nach Puerto Montt zurück, wo Res auf uns wartete. Wir verrichteten verschiedentliche Arbeiten, die wie schon hier vorgängig erwähnt wurde.

Wir wurden wiederholt von unseren Freunde von «La Union» zu einem «Assado Cordero» (Schafgrill) eingeladen. Dies wollten wir uns nicht entgehen lassen und trafen mit unserem ausgeliehen Fahrzeug, unseres chilenischen Freundes Fernando, pünktlich ein. Es gab ein Familienfest mit der 93-jährigen Mutter und den Brüdern und der Schwester von Magali. Zwei Tage später verabschiedeten wir uns schweren Herzens von Peter und Magali, nach einer Seeumfahrung von «Lago Largo» voneinander.

Zurückgekehrt zu unserem «Clube Nautico de Reloncalvi», hiess es Mon Bijou  zu Wassern.

Jetzt wurde auf s Gaspedal gedrückt. Leider versprachen die Winde für einen Absprung nach Valdivia, nach langer Zeit in P. M für Sherry nichts Gutes. Die Winde waren wieder gegen uns. Ein Versuch zu spekulieren, um doch noch Sherry die Möglichkeit zu geben mitzufahren, war für das enge Zeitfenster und für den nicht verschiebbaren Heimflug in die CH, alles war ausgebucht oder unglaublich teuer, zu riskant. Somit begleitete ich Sherry nach Santiago, um den lang vorgesehen Rückflug in die CH zu erwischen. Schade. Traurig kehrte ich nach P.Montt zurück.

Res und ich erledigten den Grosseinkauf, um hinauf nach Valdivia zu segeln, welche unsere letzte Station des chilenischen Festlandes sein sollte, bevor wir die grosse Überfahrt zu der Osterinsel unter den Kiel nehmen. Diese Überfahrt wird uns mindestens 3Wochen Zeit kosten und einiges von uns abverlangen.

 


18.7.2022- 28.12.22 Time out in Europa


Wie ihr alle wisst, hatten wir den chilenischen Winter von Südpatagonien erleben dürfen, mit all den schönen und unschönen Nebenerscheinungen. Mann kann nicht zur Genüge die fantastische Naturvielfallt erwähnen. Sei es, der endlos lange Gletscherkomplex der Andenausläufer schlechthin, oder die tausenden Wasserfälle, die sich tosend in die tiefblauen Fjorden Labyrinthe stürzen, gepaart mit den vielen Walen, Delfinen und deren Vogelvielfallt die sich darauf und darin tummeln. Hoffen wir, dass sich die Unberührtheit dem menschlichen Zivilisationsdruck noch lange entziehen kann. Wir sind uns um das Privileg bewusst was wir hier erleben durften, auch wenn im Inneren von Mon Bijou nachtüber die Fenster vereisten und es dauerfeucht war, weil es auch täglich regnete oder schneite.

Wie schon erwähnt, um in die CH zu reisen und uns eine kreative Pause zu gönnen, mit dem Nebeneffekt, den Restwinter Chiles mit dem Schweizer Sommer zu tauschen, nahmen wir Mon Bijou aus dem Wasser. Da der Hebekran nicht so gross war, mussten wir beide Backstage entfernen. Eine heikle Angelegenheit. Der Mast steht auf dem Boot und geht nicht zum Kiel hinunter. Aber wir schafften das. Wir verabschiedeten uns auch von Tom, dem deutschen Freund und Katsegler, welcher zweieinhalb Jahre unser Schatten war. Wir trafen in zum ersten Mal im Nordosten Brasiliens. Auch er flog zurück nach Deutschland.

Diese kreative Pause in der Schweiz hatten wir vielfach sinnvoll genutzt. Vor allem Res konnte bei seinem alten Arbeitgeber «Stieger Gartenbau», sofort wieder einsteigen. Das Wiedersehen mit Familie und Freunde war ebenso eine wunderbare Zeit, nicht aber so diejenige mit dem Steueramt…!

In der Zwischenzeit liessen wir auf Mon Bijou, notwendige Unterhaltsarbeiten verrichten, die wir zeitweise auch nach unserer Wiederankunft mitbegleiten mussten, weil es sonst immer wieder hiess, »mañana, mañana» (Morgen, morgen) und so viele «Morgen» wollten wir nicht opfern.


Liste der ausgeführten Arbeiten:


Rettungsinsel: Ersetzen sämtlicher Verschleissteile und Notraketen. (Ablaufdatum) (Amtl. chilenische Lizenzvertretung)

Lifewesten: Austausch der Patronen, (Amtl. chilenische Lizenzvertretung)

Reparatur von Dinghi, Belegtauhalterungen.

Genua Reparatur (Segelmacher)¨

Lazzybag: Reisverschluss ersetzt (Segelmacher)

Ruderschaft Fixierung

Motorservice mit Auswechslung der Dieseleinspritzdüsen inkl. Schläuche und Zubehör. (Viktor)

Neue Halterung für 12Volt Lichtmaschine. (David)

Neuer Antifoulanstrich (Sherry, Res)

Neue Schutzanoden (Res)

Dieseltanks gereinigt. Thomas, Res)

Schwimmeschalter für Bilgenpumpe ausgebaut und repariert. (Thomas/Res)

Bilgenpumpe ausgebaut und gereinigt. (Thomas/Res)

Elektrische Fussdrücker für Genuawinsch ersetzt. (Thomas/Dani)

Elektrische Winschen, Generalservice

Neuer Schrittschalter in Trenntrafo- Steuerkasten eingebaut. (Thomas)

Fehlerstrom gesucht, auf Hauptverteilung sprach FI an und setzt 230Volt Panel ausser Betrieb. (Teilfehlerlösung) Thomas

Ersetzen des verbrannten Zuleitungskabels für 12 Volt Ladegerät. (Thomas)

Unzählige, infolge Feuchtigkeit an Bord und durch pilzbefallenen Küchentücher und Schrankwände, usw. gereinigt. (Sherry)

usw.


Cisnes 21.06 – Puerto Montt 16.07.2022

In Cisnes ankerten wir im Hafenbecken nebst vielen kleinen Transportfähren und Fischerbooten, auf sicherer Distanz zu dem seichten Ufer. Wir waren wie immer die einzigen Fremden mit ihren Yachten. Am Ufer wurde unsere Ankunft genauestens beobachtet, ging doch niemand in diesen Breitengraden, bei solchen Bedingungen freiwillig auf das Wasser. Schnell paddelten wir mit dem Dinghi an das Ufer und suchten dank unserem App: «Ouverlander» die rettende Bank und eine Frau auf, welche bereit war unsere Kleider zu waschen. «Cisnes» bot einiges. Als wir Geld hatten gingen wir sogleich einkaufen und liessen uns in einem Restaurant verwöhnen. Danach reinigten wir noch unseren versifften steuerbord Dieseltank, den wir bei der Armada erstanden, bevor wir diverse Male mit unserem Dinghi hin und her fuhren, und unsere 20/25 Liter Dieselkanister bei der in Ufernähe gelegener Tankstelle auffüllten. Als wir am reinigen unseres Dieseltank waren, besuchte uns der Sohn Nicolas von der Blanca Morras, welche wir auf der Vulkaninsel «Magdalena» kennenlernten und sie uns seinen Kontakt bereitstellte. Er war äusserst sympathisch und wollte uns sogleich das ganze Städtchen zeigen. Wir aber mussten ihn auf später vertrösten, waren wir noch voll im Putzfieber. Später, an Land abgemacht trafen wir ihn wieder und er zeigte uns mit vollem Stolz «Cisnes» und seine für die Stadt geleistete Arbeit, einen Weg auf einen Hügel über dem Städtchen, mit einem Aussichtsturm, wo man eine tolle Übersicht über alles hatte, auch über den Kanal «Pujuhuapi». Leider war es schon Dunkel und wir begnügten uns mit der «Skyline by night». Er überraschte uns auch mit einem Essen bei sich zu Hause. Seine Frau mit Sohn, weilten gerade in Santiago, somit waren wir eine willkommene Abwechslung. Am anderen Tag luden wir ihn zum Abendessen in ein Restaurant ein. Ab dieser Zeit schien ausnahmsweise die Sonne für fünf Tage bei eisiger Kälte. Diese schöne Zeit nutzen wir, um «Cisnes» wieder zu verlassen, nachdem unsere bescheidenen Bedürfnisse gedeckt wurden. Es muss erwähnt sein, dass «Cisnes» keinen geeigneten Schutz für Winde aus allen Richtungen bieten konnte. Wir segelten ausnahmslos bei traumhaften Bedingungen am 21.06.22 von Cisnes weg, durch die Kanäle Pujuhuapi und Jacaf. Wir machten einen Zwischenstopp bei «Punta Porvenir», und «Puerto Santo Domingo». Puerto «Santo Domingo» erwies sich als einen Glückstreffer. Kaum geankert rief uns ein Einheimischer vom Ufer zu. Wir beschlossen das Ankerbier mit ihm zu nehmen und fuhren mit dem Dinghi an das Land. Er stellte sich als «Helmut» vor, war aber ein waschechter Chilene. Es war eine interessante Begegnung. Helmut zeigte uns seine drei Häuschen und die Umgebung, welche er für seinen Chef bewachen und restaurieren musste. Sonst gab es weit und breit kein Haus, keine Menschen und keine Strassen. Nur auf der anderen Seite der Bucht sahen wir einige grosse Salmfarmen. Diese Salmfarmen gehörten dann später täglich zu unserer Herausforderung, mussten wir diese vielfach umfahren. Chile deckt weltweit ca. 70Prozent der Zuchtsalme und Melugas ab. Die Gegend war wunderschön. Im Hinterland dominierte der 2405Meter hohe und vereiste Vulkan «Melimoyo». Danach gingen wir wieder auf unsere Schiffe zurück. Frühmorgens verliessen wir noch in der Dämmerung unseren Ankerplatz. So führten uns die Kanäle bis zu der Meeresöffnung «Golfo de Corcovado». Diesen Golf durchsegelten wir auf eine Art, die wir so in Chile noch nie erlebt hatten. Es schien die Sonne und der Wind blies von Südwest mit angenehmen 15 -20Knoten. Dieser Südostwind kann mit der Bise in der CH verglichen werden. Wolkenloser Himmel moderater Wind. Die Kulisse und die Fernsicht in die mehrheitlich weiss verschneiten Andenkette vom Meer her gesehen, war unvergesslich. Natürlich, als die seltene Schönwetterlage aufhörte und der Wind wieder gegen uns blies, mussten wir wieder vielfach abwettern. Wie immer kam es wieder mit 35- 40Knoten daher, aber wir schafften es bis zu der uns langersehnen Insel «Chiloé» und der im Nordosten gelegen Bucht «Huite». Für diesen Ort bekamen wir von René Schelker, unserem schweizer Segelfreund mit seiner Ata-Ata von Ushuaia einen Kontakt, der uns viele brauchbare Typs geben konnte. Es war Sebastién mit seiner Familie, die nach Chile auswanderte. Sie luden uns zu einem feinen Mittagessen mit anschliessendem Spaziergang durch ihr kleines Reich ein. Ihr Besitz, nebst dem schönen Anwesen und ihrer Aluyacht die auf dem Trockenen lag, waren viele Esel und Pferde. Sebastién gab uns wie versprochen die wertvollen Typs, die unsere Entscheidung, ob wir Valdivia oder Puerto Montt bevorzugen und anfahren sollten, erleichtert hatten. Wir beschlossen nach vier Tagen Dauerregen und einer Starkwindpause, bei 25-30Knoten, »Chiloé» in Richtung Puerto Montt zu verlassen. Kurz vor unserem Endziel «Puerto Montt», angekommen, es fehlten noch 12Meilen, mussten wir schweren Herzens unser langersehntes Etappenziel «Puerto Montt» aufgeben und einmal mehr bei der «Isla Huelmo» abwettern. Mit 70Meter Kette auf 15Meter Grund, hofften wir auf einen haltenden Anker bei 40Knoten Wind. Dies dauerte auch wieder vier Tage. Da wir wieder Internet hatten meldeten wir uns bei dem von Sebastién empfohlenem Segelclub «Nautico Reloncavi» an. Dieser hatte uns glücklicherweise Plätze zugesichert. Am Sonntag, den 10.07.2022 fuhren wir, nachdem wir Puerto Williams im April verlassen hatten, nach über 1350Meilen in dem «Clube Nautico Reloncavi» ein. Eine harte, über drei Monate dauernde und beschwerliche, von unzähligen Stürmen begleitete Reise, aber von überwältigender Naturschönheit geprägt, die wir mit Worten nicht in gerechter Form ausdrücken können, fand sein vorläufiges Ende. Da Tom mit seinem Cat keine Auswasserungsmöglichkeit sah und ihm die angebotenen Liegeplätze zu teuer waren, kehrte er nach «Puerto Huelmo», in eine kleinere günstigere Marina, ca. 25Km weiter südlich, zurück. Er lud uns zum Dank für unsere geleistete Hilfe in ein schickes Restaurant ein. Nach mehr als zweieinhalb Jahren zusammen gesegelt, gegenseitig geholfen, voneinander gelernt, aber auch einige Sträusse ausgefochten…, werden sich unsere Wege trennen. Tom wird früher als wir es geplant haben, die Reise zu der Osterinsel und dem Pazifik in Angriff nehmen. Den Kontakt werden wir aber auch in Zukunft weiterbehalten. Wir hievten Mon Bijou am 11.07.22 aus dem Wasser. Wir werden die langen Unterhosen, Skipullover, Schneebrille, Helly Hansen Jacke, gefütterte Stiefel und die Skihosen, gegen kurze Hosen, Badehosen, Sonnenbrille, Sonnencrème und T-Shirt eintauschen. Wir werden uns eine längere Stärkungspause gönnen müssen, da der Südpazifik im Winter einfach zu mörderisch ist.

 

Liebe Familie, Bekannte, Freunde und Zufällige. Wir bedanken uns herzlich für die vielen Reaktionen, die wir auf allen möglichen Kommunikationskanälen von euch erhielten. Die schlechte Internetverbindung in Patagonien machte die Sache nicht einfach, etwas einigermassen Brauchbares in den Blog zu stellen. Vor allem die Fotoübertragungen erwiesen sich als einen Stundenfriedhof und es wurde immer früh morgens, als weniger Leute sich auf dem Netz aufhielten. Voraussichtlich gibt es eine Pause bis im Januar 2023.Hebets Guet, Eure Mon Bijou Crew, Thomas und Rès.

CHILE 

Puerto Eden 31.05. - Puerto Cisnes 21.06.2022 (402.84.38sm/746.05km)

Die Bucht von Puerto Eden verliessen wir um 10:00 Uhr und liessen zum Abschied noch drei lange Töne mit 120Dezibel Schallkraft von unserer Saling  ertönen. Es gab ein schönes Echo. Am Ufer kamen Andres und Patricia aus ihrem Hostel und winkten uns zu. Als wir am Haus von Greg und Keri vorbeifuhren, sahen wir, dass ihr Dinghi nicht am Ufer lag und auch ihre Yacht lag nicht mehr im Hafenbecken. Um die Halbinsel von Puerto Eden herumgefahren, sahen wir ihre «Saoirses» am Anker liegen, das Dinghi war am Schiff befestigt. Immer wenn schlechtes Wetter zu erwarten war, so sagten sie uns, würden sie die Yacht versetzen. Zu oft war ihre Yacht, infolge nichthaltendem Anker in der Bucht von P. Eden, bei Sturmstärke ungewollt versetzt worden. Auch hier liessen wir unser Horn ertönen. Jetzt kamen auch unsere Kiwifreunde heraus und winkten uns zum letzten Mal zu. Wer weiss, ob wir uns je wieder einmal sehen werden. Die Zeit und Ihre Erzählungen, zusammen mit ihnen am Vortag auf Toms Cat, bei unserem Abschiedsessen, oder ihre eigens gemachte Einladung für uns, in ihrem bescheidenen Häuschen, welches sie vor kurzem kaufen konnten, waren unvergesslich. Jetzt aber mussten wir den Kurs hinauf über die schwierige Stromschwelle von «Angostura Inglesa» und zum Kanal «Messier» in Angriff nehmen. Kaum sahen wir von weitem P. Eden nicht mehr, kamen uns unüblicherweise drei Transportschiffe entgegen. Eine seltene Begegnung hier in Patagoniens Kanälen. Das erstere, das grösste war die Fähre, welche einmal pro Woche von Puerto Montt kommend nach Puerto Natales fuhr und einen Kurzaufenthalt in Puerto Eden machte, um Güter ein und auszuladen. Aber auch Passagiere, sofern es jemanden gab, der die weltweiteste, regenreichste und die schlechteste erschlossene Ortschaft, aufsuchen mochte. Die anderen zwei waren kleinere Fähren mit Bagger darauf. Nach zwei Stunden erreichten wir die berüchtigte Stromschwelle von «Angostura Inglesa», die wir entgegen unseren Frachtschiffe gegen die Strömung befahren mussten. Die Geschwindigkeit ging bis auf 2.5Knoten zurück, dafür mussten wir die Tourenzahl auf 2600U/Min erhöhen. Dies war in Chile die zweitgrösste Stromschwelle für uns. So bewältigten wir unsere erste, damals noch vor dem Erreichen des Magellanes Kanals, am 25.05.22, die gefährliche Schwelle von «Passo O Ryan». Durch diese Schwelle schoss «Mon Bijou» mit 11.5Knoten hinunter und bewältigte einen Höhenunterschied von über 1.5Meter auf kürzester Distanz. Das war für uns Wildwasserfahren vom feinsten, wie damals im Militär, auf der «Simme im Berner Oberland» oder auf der «Reuss bei Bremgarten». (Sicherheitshalber hatten wir den Kiel hochgefahren.) Nach 31Meilen erreichten wir unsere Schutzbucht, die «Caleta Yvonne». So vergingen die Tage schnell, bis wir am dritten Tag die Pazifikmündung sahen. Eigentlich wollten wir noch in einer Bucht übernachten, waren die Wetterdaten zur Überquerung des «Golfo de Penas» für die nächsten drei Tage passabel. Wir beschlossen aber infolge eines grösseren Sturmtiefs, welche in ca. fünf Tagen zu erwarten war, unseren Nachtplatz aufzugeben und die Zeit und den Wind zu nutzen, den «Golf de Penas», so schnell als möglich hinter uns zu lassen. Tom angefunkt war der gleichen Meinung. Wir meldeten uns per Funk bei der Mündung zum Pazifik. Die Insel «San Pedro» und sein Leuchtturm, war der Kontrollposten der Armada. Wir fragten nach ihren Wetterprognosen. Diese waren zum Glück mit unseren deckungsgleich. Kurz nachdem wir die Segel setzen konnten, begrüssten uns zum ersten Mal vier ausgewachsene Orcas. Die Orcas schwammen direkt auf Mon Bijou zu. Ihr lautes ausatmen und ihre volle Konzentration auf das gemeinsame Jagen, lösten in uns schon einen Adrenalinschub aus. Ihre markanten Rückenflossen tauchten kurz vor uns herunter. Am Heck seitlich, keine drei Meter hinter uns, tauchten sie wieder gemeinsam auf. Res meinte, er hätte mit einem der Orcas Augenkontakt gehabt. Wir segelten nach langer Zeit wieder einmal nachts, quer durch den Golf von Penas. Wir hatten Wellen von sechs Meter Höhe. Wir sahen Tom vielfach nicht mehr. Müde, und nach 142Seemeilen, mit riesiger Brandung an der Felsenküste, suchten wir unserer Buchteinfahrt «Caleta Cliff». Wir fuhren in die falsche Bucht, da die Karten überhaupt nicht stimmten. Nur mit viel Glück kamen wir gegen die Brandung wieder heraus, Es war neblig und es regnete. Die Sicht war minimal (1/2sm). Auf dem Plotter fuhren wir schon über das Land. Es war brandgefährlich. Es hatte viele Riffs, die nicht eingezeichnet waren. Wir hatten Riesenglück, dass wir das schadlos überstanden. Nicht auszudenken was passiert wäre, wenn wir die Bucht in der Nacht aufgesucht hätten, wir hätten es mit unserem Leben bezahlt. Wiederholt und wie bereits erwähnt, erreichte uns das vorhergesagte Sturmtief. In der «Caleta Pico Paico» erfasste dies uns und wir waren für vier Tage wieder gefangen. Diese Zeit nutzen wir sinnvoll und machten einige Unterhaltsarbeiten am Schiff. Wir spielten mit Tom «Rumikup» und »Kniffel», wie auch «Mäxchen». Zuletzt gab es einen Kinofilm. Am 14. Juni 2022 erreichten wir die Ortschaft «Augirre», auf der Insel «Isla Las Huichas», auf dem Weg weiter nach Norden, auf das wir grosse Hoffnungen setzten. Wir erwarteten eigentlich von einer Ortschaft mit 2500 Einwohner, dass wir unsere Einkäufe, wie Diesel und Esswaren zumindest mit der Visakarte bezahlen und wieder einmal in einem Restaurant uns verwöhnen lassen könnten. Aber nichts von dem. Mit meinem kleinen Rest von 34’000Pesos konnten wir in dem Restaurant «Beatrice» unseren Hunger stillen. Der Beschluss einer sofortigen Abfahrt am nächsten Tag, weiter auf der Suche nach einer Stadt, welche uns das Fehlende geben könnte, drängte sich umso mehr auf. Die Stadt «Cisnes» ca. 50 Meilen in einem Seitenkanal liegend, wurde zu unserem neuen Hoffnungsträger. Gesagt, getan. Wir lösten in der Morgendämmerung unsere perfekt parkierten, mit zwei Heckleinen an das Ufer gesichert die Schiffe und fuhren vierzig Meilen, und in den Seitenkanal «Puyuhuapi» hoch, an welcher unsere erneute Schutzbucht «Seno Morràs» lag. Auch hier mussten wir wieder zwei Tage abwettern, um zu der Stadt «Cisnes» zu gelangen. Glück im Unglück, in dieser, für alle Winde geschützten Bucht, lernten wir die einheimische Frau «Blanca Morràs» kennen, nach der die Bucht benannt wurde. Sie war das Kind deutscher Vorfahren. Eine ehemalige Lehrerin mit 67Jahren, welche sehr gut deutsch sprach. Diese «Blanca» wurde auch in unserem Segelführer erwähnt. Blanca lud uns in ihr bescheidenes Haus ein, bewirtete uns und zeigte mit vollem Stolz ein Teil ihres Grundstückes und dem Wald. Am 18.Juni stieg das Barometer wieder und der Wind legte sich zu normaler Stärke. Somit konnten wir die Überfahrt nach «Cisnes» wagen. Technische Probleme hatten wir einige. Das schlimmste war der verschmutzte Diesel, welcher wir vom Militär abkauften. Dieser Diesel verstopfte unsere Vorfilter und täglich mussten diese geleert und gereinigt werden. Zum Glück versagte unser Motor seinen Dienst nie. Den Kiel konnten wir zum Schluss auch nicht mehr heben und im Kühlwasser zeigten sich kleinste Spuren von Oelrückstände (Simmerringe??). Tom, unser deutscher Freund mit seinem Katamaran hatte gröbere Probleme. Durch den ebenso gleichen «Armadadiesel», verschmutzten seine Filter auch und seine Motoren versagten vielfach ihren Dienst. Das Getriebe bei einem seiner zwei Motoren, verlor ebenso Oel. Sein Generator gab ebenfalls seinen Geist auf. Dieser benötigte er für den Wassermacher. Seine Ankerwinsch streikte auch.

CHILE

Puerto Eden 24.05 – 31.05.2022

Dieser Dienstag war für uns ein spezieller. Wir lösten die Heckleinen und lichteten den Anker in der bitterkalten Bucht von Caleta Parry. Es war noch nicht richtig hell, aber wir sahen, dass unser Deck, die Scheiben, alles gefroren war. Jetzt sollte es zur unserem Zwischenstopp mit menschlicher Behausung geben. Die Sonne zeigte sich ausnahmsweise von ihrer besten Seite und gab der ganzen Szenerie einen unvergesslichen Eindruck. Die weissen Berge mit dem grünen Waldgürtel, sofern es nicht Felsen waren, und das blau des Wassers. Wir befuhren wieder einige Kanäle bis hinauf zum «Passo del Indio», welcher uns nach vierunddreissig Seemeilen zu dem kleinen, von hundertdreissig Einwohner zählendem Ort «Puerto Eden» führte.

Zum ankern in der Bucht liessen wir sicherheitshalber fünfundsechzig Meter Kette, auf acht Meter Grund raus. Wir brauchten dazu zwei Anläufe. Der Grund war voller Felsen. Wir ankerten neben unserer bekannten und einzigem Schiff in dieser Bucht, der Segelyacht «Saoise», der Kiwis von Greg und Keti, die wir in der «Caleta Kolibri» kennen lernten. Tom ankerte auch neben uns. Wir liessen unser Dinghi ins Wasser und paddelten zu Tom hinüber. Tom sparte eigens für den Akt des erfolgreichen ankerns und der geglückten und schadlos überstandenen 1000km, seine letzte Bierdose auf.

Schon vom Ankerplatz aus sahen wir, dass der Name «Puerto Eden» nicht ganz unseren Vorstellungen entsprach. Das hatte nichts mit dem Garten Eden zu tun. Die Häuser waren bunt angestrichen, ähnlich wie die von Skandinavien. Von weiten sah das alles gut aus. Aber es war ärmlich und der Rauch aus den Kaminen setzte das Dorf in einen Nebelschleier. Wir setzten zu dritt mit dem Dinghi an das Land hinüber und an den Steg, nahe bei einem von zwei vorhandenen Hostels. Dem Leser ist vielleicht noch in Erinnerung geblieben, dass wir, als wir Puerto Willams verliessen, infolge defekten Bankautomat keinen einzigen Peso in der Tasche hatten. Geldlos (Pesos CLP) betraten wir Puerto Eden’s Boden. Da aber vor dem Hostel, auf der Terrasse schon Männer am Grill standen, um ein «Gordero» zu zubereiten (Schaf am Spiess), war Res, unser Fleischtiger nicht mehr zu bändigen uns suchte schnellen Kontakt mit ihnen. Wir lernten Andres Fuentes und seine Frau Patricia kennen. Er war der Chef des Hostel, aber nicht der Eigner. Wir erklärten ihm unsere Situation, dass wir Geld, tausend Liter Diesel und Esswaren für die Weiterreise bräuchten. Als wie hörten, dass es in dem Ort keine Bank oder etwas ähnliches gäbe, und wir auch nicht mit internationalem Plastikgeld zahlen könnten, waren wir am Boden zerstört. Er aber hatte Einsicht und war gewillt, über eine Transaktion auf seine Bank, uns Vorschuss zu gewähren. Glücklich über 341'000 erhaltene Pesos, bedankten wir uns bei ihm, indem wir von dem «Gordero» zünftig mitassen und auch mit dem erhaltenen Geld bezahlen konnten. Die Bekanntschaft auf der Terrasse gab uns Glück. Es waren auch Militärangestellte der Armada, welcher Stützpunkt vor der Gemeinde, ca. eine Seemeile entfernt lag und ihr Wohnort war. Wir erklärten auch ihnen unseren Dieselnotstand und das Tom, per Satellitenmail bei ihnen bereits Diesel reserviert hätte. Am anderen Tag mussten wir mit unsren Papieren zu der Armada mit dem Dinghi hinüberfahren und unsere Ankunft melden. Auch da wiederum waren die «Armadaleute» sehr hilfsbereit. Sie konnten uns mit 1000Liter Diesel für unsere zwei Schiffe aushelfen. Zum Glück hatte ich beim letzten Heimaturlaub genügend Dollar mitnehmen können. Somit hatte ich unser Dieselproblem gelöst (Auch für Tom). Wir erhielten von Andres nochmals Geld, weil hier alles sehr teuer war. Einmal pro Woche kommt eine Fähre von Puerto Natales und bringt frisches Gemüse und hauptsächlich Esswaren. Als dies geschah, stürmten wir die vielen kleinen Läden, die sich untereinander die Produkteauswahl-/ Angebote aufteilten, die es zu kaufen gab. Wichtige Sachen wie, Kaffeefilter, Kaffeepulver (nur Instant), Mineralwasser Müesli, Salami, Käse, Rahm, etc. gab es nicht, Wir kauften einfach das was es gab. Fleisch gab es nur tiefgekühlt. Die Leute hier lebten hauptsächlich vom Fischfang, Krabben und Seeigelfang. Das Letztere exportieren sie nach China. Das ist für China reiner Proteinfood. Mann könnte meinen es würde ihnen dafür gut gehen. Aber weit verfehlt. Sie waren mehrheitlich arm und lebten in bescheiden Behausungen, die mit allem was zu finden war, zusammengebastelt wurde. Der Staat subventionierte schon mehrfach, aber das Geld versickerte immer in andere Taschen. Nachts wurde immer der Generator abgestellt. Von Mitternacht bis morgens um 7:00Uhr war es dunkel (infolge der Jahreszeit war es auch bis 10Uhr dunkel). Wenn jemand krank wurde mussten diese warten, bis die Fähre kam. Die Schule hatte vierzehn Schüler, von der Ersten bis zur achten Klasse, zusätzlich vier Kinder, die in den Kindergarten gingen. Die Entsorgung des Abfalls geschah auf einer abgelegenen Insel, dort wurde der Hausrat deponiert.

Wir lichteten den Anker am Dienstag, den 31.05.2022 um 10:00Uhr. Mon Bijou und seine Crew ist wieder unterwegs für die weitere Etappe nach Puerto Montt (ca. 1280km).

Da wir kein Internet haben, können wir erst in P.M wieder online sein.

Einige Fotos wurden mit viel Aufwand und Geduld hinzugefügt, aber die Besten folgen noch. Internet funktionierte nur sporadisch.

 

Puerto Williams 15.04.2022 – Puerto Eden 24.05.2022

Puerto Williams – Puerto Burracho, 15.04.22 

Um 8.00Uhr verliessen wir PW mit drei Schiffen gleichzeitig. Tom unser Freud, Mario, dem Italiener und dem neuen Eigner seiner Yacht, dem Argentinier Martin. Zum Abschied liessen wir von der Saling unser Horn ertönen. Jetzt weckten wir die New Zealander Jony und Tina, welche auch noch aus ihren Luken uns zum Abschied zuwinkten. Wir fuhren wieder in Richtung Ushuaia den Beaglekanal hoch. Aber dieses Mal blieben wir auf der chilenischen Seite. Wir sahen viele Wale, Pinguine, Seelöwen und schöne Wasservögel. Mario und Martin fuhren auf der argentinischen Seite. Auf Höhe Ushuaia verabschiedeten wir uns auf dem Funk. Wir fuhren zu unserem ersten Ankerplatz namens Puerto Burracho weiter, welche kleine Bucht schon von einer Segelyacht besetzt war. Wir ankerten davor und legten auch achtern zwei Landleinen. Natürlich mussten wir das Dinghi zu Wasser lassen. Wir halfen auch Tom’s Cat mit Landleinen das Schiff an geeigneten Bäumen zu befestigen. Res und ich gingen mit dem Dinghi an Land und erkundigten die Gegend. Wir kamen in Kontakt mit dem Seglerpaar der 40jahre alten, 11Meter langen Stahlyacht, einer Van der Staad. Er war ein Brasilianer und Sie eine Engländerin. Auf dem Schiff hausten auch noch ein ausgewachsener Schäferhund und eine gleichaltrige Katze. Wir übergaben ihm einen Teller für unseren Freund René, welcher wir noch bei uns mitführten. Da Lus, so hiess er, nach PW fahren wollte und René kannte, versprach er ihn ihm abzugeben.  Wir assen getrennt auf unseren Schiffen.

Unsere Buchten und Etappen von Puerto Williams bis Puerto Eden:

Puerto Burracho - Caleta Olla, 16.04.22 / 18sm

Caleta Olla - Caleta Alakush 17.04.22 / 36sm

Caleta Alakush - Lagunas, 18.04.22 / 16.36sm

Lagunas - Ancha 19.04.22 / 31.33sm

Ancha - Brecknock 23.04.22 / 35sm

Brecknock - Caleta Cluedo,  24.04.22 / 25.57sm

Caleta Cluedo -  Caleta Murray, 25.04.22/ 23.19sm

Caleta Murray - Bahia Mussel, 26.04.22/ 34,2sm

Caleta Mussel - Playa Parda, 29.04.22 / 33.61sm

Playa Parda - Puerto Tamar, 30.04.22 / 37,24sm

Puerto Tamar - Caleta Teokita, 1.05.22 / 19,42sm

Caleta Teokita -  Bahia Mallet, 9.05.22 / 34,56sm

Bahia Mallet - Caleta Bernard, 12.04.22 / 33,65sm

Caleta Bernard - Caleta Bernard, 14.05.22 / 3,05sm

Caleta Bernard - Puerto Mayne, 15.05.22 / 28,98sm

Caleta Mayne - Purto Bueno, 16.05.22 / 21,80sm

Puert Bueno - Caleta Valdivia, 17.05.22 / 28,88sm

Caleta Valdivia - Caleta Pico, 18,05.22 / 28,74sm

Caleta Pico - Caleta Kolibri, 19.05.22 / 25,48sm

Caleta Kolibri - Caleta Alicia, 20.05.22 / 20.68sm

Caleta Alicia - Caleta Parry, 23.05.22 /31.84sm

Caleta Parry - Puero Eden, 24.05.22 / 34,12sm

Eigentlich wollten wir jeden Tag alles minutiös in unserem Blog wiedergeben. Als wir aber die täglichen Notizen zusammentrugen, mussten wir feststellen, dass für den Leser, die ganze Angelegenheit langweilig werden könnte, und da wir ja auch noch ein Logbuch führen, randvoll mit nautischen Angaben versehen, hatten wir uns für eine Zusammenfassung entschieden. Unsere Reise, gestartet vom südlichen Chile 54°56’09 Süd / 67°37’12West, nur hinauf bis nach Puerto Eden (es waren mehr als 1’000km), dauerte schon mehr als einen Monat, also viel länger als wir dachten. Als erstes müssen wir gestehen und mussten es auch einsehen, dass wir unser Marschtempo wie einst in Argentinien, mit unserem fahrbaren Untersatz, unsere liebe und ausdauernde «Mon Bijou», so nicht mehr angehen konnten. Dazu sprachen einige Faktoren dagegen. Erstens entschieden wir uns für die härteste Tour, die es für Segler eigentlich gibt, die Route gegen den Wind und gegen die Strömung. Dann war es die Jahreszeit, verspätet durch die neue Gearboxbeschaffung, startetet wir zwei Monate zu spät. Es begann der Herbst, und mit diesem die brutasten Stürme und den wochenlangen Dauertiefruckzonen, die wir je erlebten. Hell wurde es erst richtig ab 10Uhr. Das Barometer hatte sich vielmals zwischen 885 und 890hPA festgefahren und wollte nicht mehr hinauf. Dies nötigte uns mehrmals längere, ungewollte Stopps zu machen, wie diejenige zum Beispiel in der traumhaften Teokita Bucht, als wir gleichentags die Magellanstrasse westwärts segelten und uns ein kreuzender Frachter per Funk vor dem grossen Sturm warnte, welcher in der Nacht über die südliche Westseite von Chile den Weg nach Süden aufzusuchen drohte. Wir bedankten uns freundlich, wussten aber schon was auf uns zukommen würde und suchten dementsprechend auch die Teokiota Bucht aus, um dieses Sturmtief abzuwettern. Wir legten siebzig Meter Ankerkette aus, auf zehn Meter Grund, und befestigten Mon Bijou mit zwei über hundert Meter langen, und einer fünfundzwanzig Meter langen Leine an Fels und den, wie Res diagnostizierte, über 600jahre alten Scheinbuchen-/ Bonsaibäumen fest. Es begann zu regnen, hageln und zuletzt zu schneien an. Der Sturm kam mit über 48 Knoten über uns. Unsere Takelage vibrierte und heulte tagelang. Sicherheitshalber stellten wir den Windgenerator ab. Wir hatten Minustemperaturen. Das Deck und die Fenster von Mon Bijou waren mehrmals mit Eis bedeckt, und wer nicht weiss, wie kalt sich Stahl bei solchen Bedingungen anfühlt, kann uns fragen. Oft sahen wir Que-mas, den Cat unseres deutschen Freundes Tom nicht mehr, die wir ebenfalls mit drei Leinen sicherten. Que mas lag keine dreissig Meter neben uns. Wir konnten Wetterbedingt Teokita für acht Tage nicht mehr verlassen. In der letzten Nacht zerriss uns eine von beiden 22mm dicken Leinen. Sie rieb sich an einem Felsen kaputt. Froh darüber, das Ganze schadlos überstanden zu haben, konnten wir die Bucht am 9.05.22 verlassen. Als wir zu dem Gletscher «Garibaldi» und zu unserem Ankerplatz wollten, hatten wir sehr schlechte Bedingungen. Es regnete viel, der Wind peitschte mit 35Knoten gegen uns und die Strömung kam mit zwei Knoten gegen uns. Wir machten noch 1.2Knoten Fahrt über Grund. Für die noch zurückzulegenden drei Seemeilen, hätten wir über zwei Stunden gebraucht. Was aber das Schlimmste war, waren die unzähligen, vom Gletscher kalbernden Eisbrocken, die uns in rasantem Tempo entgegenkamen und eine Beule in den Rumpf zu schlagen drohten. Tom, unser «Schatten im Heck» mit seinem Cat, meldete sich schon ängstlich am Funk und meinte, sein «Yoghurtbecher» würde demnächst an einem Eisbrocken zerschellen. Sinnvollerweise brachen wir die ganze Übung ab. Ja, mit den Gletschern hatten wir es nicht getroffen. Am 17.Mai wollten wir die letzte Chance packen und zum Gletscher Asia hinauffahren, denn das Wetter war ausnahmsweise einmal schön und wir wollten tolle Fotos schiessen, Mon Bijou vor dem kalberndem Gletscher. Aber der Eingang zu der Gletscherzunge war total mit Packeis bedeckt und wir konnten die ca. drei Meilen entfernte Gletscherzunge auch hier nicht erreichen. Vorgängig hatten wir mit Tom vereinbart, dass er mit der Drohne Fotos schiessen könne. Als wir bei der Abzweigung zum Asia Gletscher den Motor abstellten und wir uns mit dem Treibeis positionierten, um wenigstens das Packeis aus der Höhne mit der Drohne zu fotografieren, passierte Tom das Missgeschick, er hatte keine Akku mehr im Steuerpanel und die Drohne verabschiedete sich in der Tiefe des Gewässers. Enttäuscht über den Verlust, aber auch froh, dass das Packeis, welches im rasanten Tempo uns drohte einzuschliessen, es nicht geschafft hatte. Wir zogen uns in eine nahe Bucht zurück und übernachteten dort (Caleta Valdivia). Am anderen Tag hatten wir Mühe den Weg durch das Eis zu finden. Technisch hatten wir zum Glück keine grösseren Probleme, einmal verstopfte uns der Kelp (eine bis 12 Meter lange Wasserpflanze mit grossen Blättern, vom Grund auf bis an die Oberflache kommend), den Kühlwassereinlauf unseres Motors. Der weisse Rauch aus dem Auspuff alarmierte uns bevor der Alarm los ging. Tom mit seinem Cat hatte mehrmals Probleme. Das GPS, respektive sein Autopilot konnte keinen Fixpunkt finden. Er musste zeitweise von Hand steuern. Sein Steuerbordmotor setzte auch an einigen Tagen aus. Der Fehler lag bei einer verstopften Kraftstoffdüse bei der Einspritzpumpe vor dem Filter. Einmal touchierte er bei einer schmalen Buchteinfahrt einen nicht sichtbaren Felsen. Unsere tausend Liter Trinkwassertanks, welche nach vier Wochen drohten leer zu werden, füllten wir immer mit bestem Quellwasser, welches in Übermengen von den Bergen, in rauschenden Bächen hinunterschossen, wieder auf. (Die Qualität des Wassers lagen immer bei sensationellen 290ppm). Der Wein ging schon nach drei Wochen und das Bier nach vier Wochen zur Neige. Das Fleisch und die Fische hatten wir vorgängig vakuumiert, das hielt lange. Infolge eisiger Temperatur an Bord konnten wir den Kühlschrank abstellen. Esswaren hatten wir genügend. Mit dem Generator leisteten wir uns frisches Brot aus der Brotbackmaschine. Den Kaffeefiltermangel überbrückten wir mit den letzten, zu Ende gehenden Kaffeekapseln aus der Espressomaschine.  Die Wärme an Bord bezogen wir mit dem 230Volt Heizlüfter und der Truma Gasheizung. Dies, natürlich nur abends im Salon. Die Schlafkojen heizten wir nicht. Auf der ganzen Etappe nach Puerto Eden, stiessen nur auf zwei Yachten. Wir sahen keine zehn Fischerboote. Es war Schonzeit und verboten zu fischen. Sonst gab es weit und breit keine Menschenseele, ausser bei zwei Militärstützpunkten, an denen wir vorbeifuhren. Camillo, so hiess der einte, rief uns auf dem Funk auf und fragte uns nach dem Weg und Herkunft. Ich hielt ein längeres Gespräch mit ihm. Er erzählte uns, dass er mit seinen zwei Kindern und seiner Frau für ein Jahr den Posten besetzen muss. Seine Frau war Lehrerin. Gerne hätte er uns eingeladen, aber das Gesetz, der Pandemie wegen, verbot es ihm. Dann war es noch ein Franzose Guy mit seiner Frau Minka, auf seiner Aluyacht 3Ocean, welcher vom Pazifik herkam und via Puerto Montt nach Ushuaia unterwegs war. Vor dem eindunkeln kam er in unsere Bucht gefahren. Er besuchte uns mit seinem Dinghi. Wir waren gerade am Abendessen. Wir luden ihn ein. Er wollte nicht mehr gehen. (Wir tranken unseren letzten Wein). Und dann, auch unerwartet bei unserer Ankunft in die Caleta Mayne, lag eine stattliche Segelyacht in Leinen, beim Eingang zu unserer Bucht. Greg aus New Zealand, auf seiner 40Tonnen 62Fuss Stahlyacht «Saoirse», funkte uns an. Kerry, seine Frau, machte gerade mit einem dicken Neoprenanzug versehen, ausgerüstet mit einer Profiausrüstung, Unterwasserfilmaufnahmen, wie wir von Delfinen begleitet in die Bucht hineinfuhren. Wir verabredeten uns bei Ihnen einen Besuch abzustatten. Mit der letzten Flasche Alkohol, es war eine halbleere Gin Flasche, fuhren wir nach unserem Ankermanöver mit dem Dingi zu Ihnen. Auch Greg und Terry hatten keinen Alkohol mehr. Wir hätten noch Brennsprit gehabt, ha, ha… Greg und Terry werden von australischen Wissenschaftlern gesponsert. Ihr Schiff wird als Basis für die «National Geographic» gebraucht. Sie sind seit 2015 in Chile unterwegs und waren dabei, als an der Westküste, die fünfhundert Wale im «Golfo de Penas» strandeten. Die Wale wurden von Orcas hineingetrieben. Sie waren krank und geschwächt. Sie erzählten auch, wie sie im Jahr 2019 ein einundachtzigjähriges amerikanisches Seglerpaar, welches den gleichen Kanal befuhren wie wir, vor dem sicheren Tod bewahrt hatten. Sie lagen über neunzig Tage unentdeckt in einer abgelegenen Bucht. Dieses Paar hatte sich nicht wie vorgeschrieben jeden Tag bei der Armada (Militär) per Funk gemeldet. (Wir machen dies mittlerweile mit dem Satellitensystem Iridium per Mail), somit wusste auch niemand von ihrer Existenz und wurden auch nicht gesucht. Die Yacht hatte einen Motorschaden. Diesen Frühling verstarb der Amerikaner an Krebs. Mittlerweile haben Greg und Kerry sich ein Haus in Puerto Eden gekauft. Wir werden sie besuchen gehen.

Was die Landschaftskulisse betraf, war diese spektakulär und bedarf einer grösseren Beschreibung in unserem Blog. Von der Meereshöhe mit Gletscherzungen bis zu den Berggipfeln mit ca. 3000 Meter über Meer, meistens nass, kalt (5-10°C) und Starkwind, hatten auch Flora und Fauna sich diesen Wetterverhältnissen bestens angepasst. So zeigte sich auch die Flora und Fauna dementsprechend in dieser Klimazone. Auf Meereshöhe war ein Urwald gewachsen wie in einem gigantischen Bonsaigarten gleich. Kaum begehbar waren die meterdicken Moose, Flechten, Farne und Gehölzmatten die die unteren Felsformationen überdeckten. Nach wenigen Metern begannen in den Mulden und Tälern die Hochmoore und Sumpfgebiete. Weiter ansteigend zeigten sich beeindruckende Felsformationen mit spärlich bewachsenen Gräsern (Carex). Im Urwald und Buschgebiet wuchsen uns bekannte Pflanzen wie Scheinbuchen (Notofagus betufoides und Antarctica- pumilie), Wachholder- Arten und Eiben (Taxus) Berberizen, Ilex (Stechplamen) und Ribes- Arten. So nur einige Beispiele.

Die Vielfältigkeit der Tierarten war ebenso beeindruckend. Im Süden sah man viele Wale und noch Guanacos, (Familie der Alpacas). Seehunde, Pinguine, Gänse, Kormorane, Greifvögel und wunderschöne grosse blaue eisvogelähnliches Gefieder sahen wir immer. In den Wäldern flogen auch Pirigitos, eine Papageienart herum.

 CHILE

Puerto Williams 7.04. – 15.04.2022

Dass wir noch länger an der Boje hingen, hatte folgende Gründe: Schon in Ushuaia unternahmen wir alles, um den strengen chilenischen Einreiseanforderungen gerecht zu werden. Wir mussten uns beim Gesundheitsministerium unter «mevacuno.cl» ein Login beschaffen und alle unsere Dokumente hochladen, inklusive aller Impfungen. Ich bekam nach zweiwöchigem hin und her (das ist nicht übertrieben), den von wenigen Seglern ersehnten Einreisepass. Die Schwierigkeit war, dass alle Impfungen (Covid) nur mit einem QR Code akzeptiert wurden. Dies war bei Res nicht der Fall, er hatte die ersten zwei Impfungen in Brasilien erhalten und diese konnten so nicht validiert werden. Das hiess, Einreisen unmöglich. Da wir jetzt aber an der Boje hingen und wir wiederholt intensivsten Mailkontakt (wohlvermerkt es funktioniert noch die argentinische SIM-Karte), mit der tonangebendsten Person in diesen Belangen (Natalia) in Kontakt waren, schrieben wir uns die Finger wund. Alles half nichts. Da kontaktierten wir wiederum unseren Freund, und in Puerto Williams sehr geschätzten René, unserem Schweizer in Ushuaia. Er erwirkte über den Segelclub und die Segelschule «Cedena PW» und ihrem Chef «Lalo», dass wir mit dem Dinghi in die Micalvi- Marina einfahren durften, um uns einem Covid Schnelltest unterziehen zu können. Wir brachten auch den obligatorischen PCR Test von Ushuaia mit. Glücklich, dem nervenaufreibendem Prozedere ein Ende zu setzen, liessen wir das Dinghi zu Wasser und fuhren mit allen Schutzvorkehrungen hinein. Natalia und ihre Assistentin empfingen uns entgegen unseren Befürchtungen freundlich und testeten uns. Natürlich waren wir Negativ. Tom wartete auch schon auf uns als wir das ersehnte OK bekamen. Schnell gingen wir alle Papiere und Stempel holen, die unser Bleiben in Chile für weitere 90Tage rechtfertigten. Wir aber fuhren erst am anderen Tag mit MB in die Marina Micalvi hinein. Dann lagen wir im «Päckli» mit sechs anderen Schiffen. An unserem Schiff belegte noch «Mario» ein Italiener. Er verkaufte seine Segelyacht an seinen Mitsegler «Tincho», einem Argentinier. Sie wollten noch um das Cap Horn, bevor er seine Heimreise antrat. Wir erkundigten PW (Puerto Williams) zu Fuss. PW ist die südlichste Gemeinde der Welt und liegt auf der Insel «Navarino» und hat 3'000 Einwohner. Für Chile ist es ein strategisch wichtiger Ort. Die Hälfte der Bewohner arbeitete beim Militär. Die andere Hälfte waren indigen geprägt und von kleiner Statur. Die Natur und die Tierwelt waren wunderschön. Es gab viele Gänse in den verschiedensten Farben. Die nahen Berge mit ihren Wäldern, die mit ihren rotgelb gefärbten Blättern den Ton angaben (der Winter begann) und das blau des Beagle Kanals wie auch die weissen Bergspitzen, gaben der ganzen Szenerie einen speziellen «Tuch». Im Dorf gab es eine Bank, dessen Geldautomat nicht funktionierte. Eine Bäckerei, drei Esswarenläden, und zwei Restaurants. Einmal pro Woche (Samstag) kam ein Schiff von Punto Arena (Magellan) nach PW hinunter. Der kleine Flugplatz wurde täglich mit einem Postflieger angeflogen, sonst waren es militärische Flieger, die kamen und gingen. Am Abend, an dem wir offiziell die Füsse auf chilenischen Boden setzten, wurden alle Segler, die in der Marina lagen, in die nahegelegene Segelschule «Cedena» zu einem feinen «Asado» eingeladen. Wir CH, D, NZ, BR, ITA, CHI, wussten noch nicht, dass wir an diesen Abend die Ehre hatten den reichsten Mann von Chile kennen zu lernen. Er hiess «Nicolas Ibanez» (Wikipedia). Er hiess uns herzlich Willkommen und erzählte uns über sein Wirken, indem er unter Anderem hier in PW die Jugendlichen mit viel Engagement unterstützt. Er liess ein tolles Segelschulsporthaus erstellen. Die Schüler von PW erhalten obligatorischen Segelunterricht, wie auch in anderen Wassersportarten. Zahlreich wurde mehrmals wöchentlich mit den Optimisten und Laser (Segelklasse), sowie einer chilenischen Jollenklasse trainiert und Regatten gesegelt. Nicolas Ibanez ermöglichte letztes Jahr den Besten des Nachwuchses von PW, an Regatten der Opti und Laserklassen in Monaco teilzunehmen. Zum Dank der Gastfreundschaft und Einladung erhielt er von uns ein Schweizerkäppi.

Nachdem wir noch einige Kleinigkeiten (Esswaren) mit der Kreditkarte einkauften und die Wetterkarten anschauten, beschlossen wir den kommenden Freitag, den 15.April 2022, als den geeignetsten Tag um, PW zu verlassen und um in das Gletscherlabyrinth Patagoniens, hinauf nach Puerto Montt einzutauchen. Wir luden noch einige einheimische Segelkollegen zu ein Abschiedsessen ein.

 

Ushuaia (Arg.) – Puerto Williams (Chile) 6.4.2022 (28,2sm)

Der Wecker holte uns aus dem Schlaf, denn wir hatten uns für den Abschied von Ushuaia am Vorabend mit Renés Spezialfondue auf der «Que-mas» verwöhnen lassen. Nicht das es früh gewesen wäre, aber wir hatten unsere Aufstehzeit des schlechten Wetters wegen allmählich nach hinten verschoben und uns schnell daran gewöhnt nicht vor 09:00Uhr aufzustehen. Es war 07:30Uhr. Die Abfahrzeit setzten wir auf 9:30Uhr an. Also hatten wir genügen Zeit. Nach dem Frühstück fuhren wir die Systeme hoch und kontrollierten nochmals unsere acht auf dem Deck festgezurrten, mit 180Liter gefüllten Zusatzdieseltanks, sowie das Dinghi und die eigens für die Kelbs gekaufte lange Holzstange, welche beim nötigen Einsatz mit einem Fuchsschwanz (Werkzeug), versehen wird. Das Stromkabel eingezogen und den Wasserschlauch noch versorgt, schlugen wir das Fall am Grosstuch an und dann starteten wir unseren Mercedes Motor. Tom war auch auf und machte Dasselbe. Danach riefen wir unserem Schweizerfreund René an, er wollte noch zum Abschied auf den Steg kommen. Joao, ein Franzose und Freund von Rene, welcher mit seinem Aluschiff am Steg lag und in Puerto Williams ein Haus hat und seit Jahren dort lebt, stand schon bereit, um unsere Festmacher zu lösen. Dann nach kurzer Wartezeit kam Rene anmarschiert. Wir verabschiedeten uns herzhaft voneinander und schworen uns lebenslangen Kontakterhalt. Danach befreiten unsere Freunde Mon Bijou nach drei Monaten Ushuaiaaufenthalt vom Steg des Clube Nautico. Kurz den Bugstrahl gedrückt und den Vorwärtsgang eingeschaltet, drei lange Hupsignale zum Zeichen unserer Abfahrt getätigt, glitten wir den am Steg belegten Segelyachten vorbei in das riesige Bojenfeld hinaus. Dahinter lag der norwegische Dreimastschoner, wo wir Mon Bijous Kiel senkten, und die Segel hissten. Gemeinsam mit Que-mas segelten wir mit über 7Knoten Puerto Williams entgegen. Unterwegs sahen wir noch zwei Wale, viele Seehunde-/Löwen, Pinguine und viel Albatrosse. Wir ersetzten die argentinische Flagge auf die chilenische aus. Pünktlich um 15:00 Uhr umrundeten wir die Untiefe von «Punta Gusano», starteten den Motor und segelten gegen den Wind in die Bucht von Puerto Willams. Zwischenzeitlich bargen wir die Segel und machten ein Ankermanöver. Da der Anker infolge riesigem Kelpteppich nicht hielt, machten wir es uns einfach und belegten MB an der riesigen für die Grossschiffahrt vorgesehene Boje. Diese kannten wir ja schon vom Dezember her, als wir fälschlicherweise und im Nichtwissen in der Anflugschneise der Landepiste von P.W ankerten. Wir nahmen Funkkontakt mit der Armada do Chile (Militär) auf Kanal 14 auf. Wir erhielten die Nachricht, dass wir vorerst in Quarantäne seien und wir uns für weitere Anweisungen auf Kanal 16 bereit zu halten hätten. Wir wussten, dass die Gesundheitsbehörde ihren obligaten Covidschnelltest nur bis 12:00 Uhr ausführten und wir später keine Chance mehr hatten, gleichentags die Genehmigung zu erhalten um in den Hafen einzulaufen. Also kam Tom mit seinem Dinghi zu uns gefahren und wir genehmigten uns nach langer Zeit wieder einmal ein gemeinsames Ankerbierchen. Das Wetter war schön, die Stimmung gut. Autonom wurde gekocht und gegessen. Zufrieden legten wir uns schlafen.

 

Ushuaia (Arg.) 14.12.2021- 6.04.2022

Als wir tags darauf die Marina von Afasyn kennenlernten, wussten wir schon sehr schnell, dass diese Bleibe für uns nicht von langer Dauer sein würde. Unsere deutschen Freunde Hans und Katrin mit Ihrer Esmeralda, welche für uns schon manche Tore öffneten, lagen bei der Konkurrenz in Stadtnähe, beim «Clube Nautico» von Ushuaia. Diese Marina hatte nicht so viel zu bieten wie die «Afasyn», jedoch der Preis war um einiges günstiger. Die Plätze dementsprechend limitiert. Tom aber schaute seit seiner Ankunft in Ushuaia für sich und uns, um einen Platz zu ergattern. Der Marinabetreuer «Uga», ein Original der Osterinsel. Er segelte alleine mit 15 Jahren, nachdem seine Eltern durch einen tragischen Schiffsunfall verstarben, über den Pacific nach Argentinien. Sein Segelschiffchen war nicht länger als 6Meter. So setzte er den Traum seiner Eltern um, einmal im Leben von den Osterinseln wegzukommen. Er landete schlussendlich in Ushuaia. Seit dieser Zeit lebt er hier.

 Nach vier Tagen und einen Tag später als Tom, wechselten wir zu ihm und zu dem «Clube Nautico von Ushuaia» hinüber. Hier fanden wir uns in einer internationaler Gemeinschaft sehr wohl. Mit vielen Franzosen, Italiener, Argentinier, Chilenen, Brasilianer, Kanadier, Russen und Belgier. Uga organisierte auch viele spontane Steg-/Grillpartys. Das Neujahrfest, welches auf dem ausrangierten und am Steg vermachten Passagierausflugsschiff «Parracuda» stattfand, wurde für uns Segler alle zum Hotspot für Omikron.

Folgende Aktivitäten führten wir auch mit Hans und Katrin aus, bevor sie uns nach Chile fahrend verliessen, inklusive Sherry, welche auch eingeflogen kam: Ausgiebige Tageswanderungen im nahen Nationalpark von Tierra del Fuego. Mit Mietwagen, mehrtägiger Ausflug bis nach Rio Grande. Grillplausch mit unseren deutschen Seglerfreunden auf einer von vielen vor Ushuaia vorgelagerten unbewohnten Insel. Veloausfahrten in und um Ushuaia. Museumsbesuche. Viele leckere Restaurantbesuche. Die bevorzugten Getränke waren Wein vom Anbaugebiet Mendoza, Tierra del Fuego, der Malbec –/ und Patagonia Bier. Beim Essen war Fleisch (Assado und Gordero) die erste Wahl. Das Wetter war meistens schlecht bis sehr schlecht. Die Winde von West beginnend ab 15Knoten aufwärts bis 40. Die Temperaturen kalt bis sehr kalt, durch den Wind meist gefühlte 5-8°, bei Sonnenschein gefühlte 15°. Ushuaia wurde durch die vielen Touristen zum Hotspot der Pandemie. Viele Kreuzfahrtschiffe, die in die Antarktis fahren wollten, wurden durch die Regierung gestoppt und in Quarantäne gesetzt. Auch fehlte das Personal. Sherry und ich konnten mit viel Glück noch auf das letzte, einem kleinen Expeditionsschiff, zusammen mit 90 Personen für 12 Tage bis unter die 66°33’Süd (Antarcticsyrcle) fahren. Danach kehrten wir zwecks Materialbeschaffung für Mon Bijou, verbunden mit einigen Tagen Buenos Aires-/ Aufenthalt, in die CH zurück. Res flog in dieser Zeit mit Tom nach «Barra São Miguel» Brasilien, um sich dem feuchtkalten Bedingungen von Ushuaia zu entziehen.

Mit der neuen Gearbox im Gepäck flog ich nach Ushuaia zurück. Das Einführen der «heissen 15,3kg schweren Fracht» kam einem Krimi gleich. Der Schreibende geht aus bekannten Gründen nicht in die Details ein. Nach kleinen Anpassungsarbeiten wurde die neue Gearbox erfolgreich eingebaut. Jetzt lässt sich Mon Bijou wieder von Hand steuern.

Am Mittwoch, dem 6.4.2022 wollen wir Ushuaia in Richtung Puerto Williams verlassen.

 

Puerto Williams (Chile) - Ushuaia (Arg) 14.12.2021 (28.61sm)

Wir standen wie immer in gewohnter Manier auf. Nach getaner Körperpflege und dem Morgenessen bereiteten wir uns auf den Absprung von diesem regnerischen und stürmischen Ort vor. Obwohl sich die bizarren Bergketten im Hintergrund sich mit Neuschnee präsentierten und uns schon fast versöhnlich stimmten, wollten wir um 9:00Uhr losfahren, bevor der Wind uns wieder mit unglaublicher Härte auf die Nase erwischen sollte. Kurz die Wettervorhersage angeschaut, es sah alles blau und gut aus bis Mittag, hoben wir den Anker pünktlich um neun Uhr. Wir meldeten uns bei der Prefectura per Funk ab und bedankten uns für die Mithilfe der uns wohlgesinnten Chilenen, welche sich um uns kümmerten und auch bei uns draussen am Anker waren und uns mit Diesel versorgten. Wir erwähnten diese beim Namen (man weiss ja nie…). Wieder um die nahe Halbinsel, der in den Beaglekanal hinausgebauten Flughafenpiste unter Motor gefahren, hissten wir das Genua gerefft bei 3-4Bf. Das Grosstuch liessen wir ungebraucht, da wir so hart am Wind segeln wollten, so hätte das Grosstuch nur mit einem Gegenbauch gekillt. Jetzt sollte es definitiv in Richtung Ushuaia gehen. Wir kreuzten so gut es ging. Die Gegenströmung war mit 1.5knoten noch gering. Um 11:00Uhr hatten wir 7,1sm zurückgelegt. Jetzt aber wurde der Wind wieder ungemütlich stärker. Vor allem die Böen machten uns zu schaffen und legte Mon Bijou auf die Seite. Zwischenzeitlich blies es mit 30Knoten. Ushuaia lag in Griffweite, Die vor Reede liegenden Cruser waren gut auszumachen. Auch das riesige Bojenfeld war aus der Ferne gut zu sehen. Die Wellen bauten sich für diesen Naturkanal erstaunlich hoch auf. Es spritzte mittlerweile über das Deck und Sprayhood. Als ob wir nicht schon genug gekämpft hätten begann es auch noch zu regnen. Einige Male lief uns Mon Bijou aus dem Ruder, obwohl wir die Genua nochmals refften. Der Druck auf den Autopiloten war so gross, dass dieser ebenso einige Male kurzzeitig seinen Dienst quittierte. Zum Glück konnten wir ihn immer wieder mit einem neuem Kurs abspeisen. Jetzt funkte uns Tom da wir schon in Reichweite waren und er uns auf dem AIS verfolgte. Er berichtete über sein spektakuläres Ankommen mit dem letzten Tropfen Diesel in Ushuaia. Tom reservierte für uns bei der Marina «Afasin» einen Stegplatz, wo er auch einen Platz ergattern konnte. Wir kamen jetzt noch mit 2.7Knoten vorwärts. Wir bargen das Genua, denn es blies schon bis 40Knoten. Zum Glück blies der Wind auf die Nase und der Steg war auch so angelegt, dass wir im Wind fahrend, seitig hinfahren konnten. Ganz langsam und unter grösster Vorsicht fuhren wir um 15:30Uhr heran und belegten Mon Bijou uferseitig am Steg der Marina «Afasin» von Ushuaia. Glücklich heil angekommen zu sein, wenn auch ungeplant verspätet, umarmten wir uns alle am Steg.

 

Puerto Williams (Chile) 12 .12 – 13.12.2022

Wir standen, wie gewohnt nicht vor 08:00Uhr auf, weil es die Situation auch nicht erforderte. Nach dem Frühstück, wir hatten nur noch Toastbrot und Müesli in unserem Vorrat, machten wir uns mit WhatsApp an die Arbeit, um unsere Situation zu verbessern. Da ich in meinem Händy mit zwei SIM Karten arbeitete (Argentinien und Schweiz) und die argentinische Verbindung nicht mehr funktionierte, da es eine Prepaidkarte war, musste ich meine Verbindung mit der Schweizerkarte aufbauen. Der Übersetzer Igor, welcher am Vortag zusammen mit dem Militärabgeordneten zu uns auf Mon Bijou kam, bot uns ja seine Hilfe an. Er war ein Franzose, der seine Yacht in der offiziellen Marina von Port Williams stationiert hatte. Er wiederum gab uns eine Adresse eines einheimischen jungen Clubmitglieds des ansässigen Yachtclubs an, welcher uns mit seinen Dieseltanks, unseren Dieselnotstand beheben sollte. Also chatteten wir uns die Finger wund. Mauro, so sein Name, war sehr freundlich und wollte für uns auch noch einkaufen. Dies war nicht nötig, wollte er doch Dollar von uns und diese gingen bei uns zu neige. Noch am Morgen kam Mauro mit seiner Schwester auf seinem Dinghi, zusammen mit vier gefüllten 20Liter Kanister Diesel zu uns vor den Hafen gefahren, wo wir vor Anker lagen. Die Begrüssung war herzlich. Er aber verbot uns einen Händedruck und dies alles geschah unter Maskenpflicht. Er stellte uns die Kanister auf das Deck und meldete seine Rückkehr auf den späten Mittag an, um die Kanister abzuholen. Er durfte nicht das Schiff betreten. Da wir nur einen Teil mit Dollar bezahlen konnten, gab er uns einen Verbindungsmann in Ushuaia an, dem wir den Restbetrag in Dollar zu zahlen hätten. Als am späten Mittag Mauro mit seinem Dinghi und seiner jungen Halbschwester wieder kam, übergab er uns auch noch die die Ausreisebewilligung der chilenischen Armee. (AUTORIZA: Formulario condisciones de zarpe de la Embarcación). «Aha», hatten wir gedacht, die wollten sich schnell unser entledigen! Wir aber beschlossen in Anbetracht der Windsituation unsere Abfahrt auf den nächsten Tag zu verschieben. Herzlich verabschiedeten wir uns von den liebenswürdigen jungen Chielen und übergaben ihnen zum Dank zwei Schweizerkäppi.Wir funkten der Armada und orientierten sie über unsere Absicht. Genüsslich füllten wir den kostbaren Saft (80Liter) in den fast leeren Tank. Kurz darauf begann es zu regnen. Wir beendeten den Tag wieder mit einem Spaghettiplausch. Wir mailten unseren Freunden in Ushuaia über unsere Absicht, am Folgetag, unser lang ersehnte Ziel Ushuaia und ihre Marina AFASYN anlaufen zu wollen. Mit grosser Erleichterung verzog sich jeder in seine Koje und ging schlafen.

 

 

Puerto Haberton (ARG) – Puerto Williams (Chile 29.59sm) 12.12.2021

Wir standen bereits um 06:00Uhr auf, denn wir wollten den vorausgesagten Sturm, wir waren jetzt bereits 130Meilen westlicher als noch bei «Isla de los Estados» und an dessen Front, zuvorkommen und um schadlos und so schnell als möglich nach Ushuaia zu kommen. Wir mussten nicht funken, Tom lag mit seiner Que-mas nur wenige Meter neben uns am Anker. Um 7 Uhr hoben wir unseren Anker problemlos. Nicht so bei Tom. Er hatte wieder einen massiv schweren Haufen Kelb am Anker, was zu einer Verzögerung seines Manövers führte, denn seine Ankersicherung sprang an und stoppte die Ankerwinsch. Wir aber fuhren langsam immer mit dem Autopilot steuernd (Joystick) aus der Bucht. Tom meldete sich via Funk und hatte schon panische Angst, dass wir uns, wir hatten bereits die Genua gesetzt, den Standort «Haberton» ohne ihn verlassen würden. Natürlich luvten wir noch nicht so gegen den Wind an, welcher mit gediegenen 4Bf uns begrüsste, damit Tom dann nach seiner Ankerwinschproblembehebung zu uns aufschliessen konnte. Jetz setzten wir auch das Grosstuch und kreuzten schön den Beaglekanal hinauf in Richtung Ushuaia. Tom konnte nicht so hart an den Wind und benutzte den Motor. Auch wir hatten zur Unterstützung den Motor wieder angestellt, da der Kanal uferseitig mit kleinen vorgelagerten Inseln umgeben war. Dies schmälerte unseren Fahrweg. Auch die Gegenströmung wurde immer stärker und der Wind blies mittlerweile mit bis zu 45Knoten. Kam also der Sturm doch noch vor unserer Ankunft? Wir bargen das Gross wieder und segelten mit gerefftem Reff und mit 2000Touren den Beaglekanal hinauf. Wir liessen «Port Willams» auf chilenischer Seite um 09.20Uhr Backbord an uns langsam vorbeiziehen, denn wir kamen mittlerweile nur noch mit ca. 1.5Knnoten voran. Uns fehlten noch ca. 20Meilen bis nach Ushuaia. Der Wind blies uns jetzt mit über 45Knoten entgegen und die Strömung tat das seine noch dazu, dass wir nur noch 05.Knoten vorwärts kamen. Tom meldete dasselbe Problem und gab seinen beiden Motoren Vollschub. Ich berechnete entgegen Res Meinung einen Dieselnotstand aus, sollten wir noch 10h benötigen, um nach Ushuaia zu gelangen. Auch Tom, eine Meile vor uns fahrend, hatte Angst um seinen knappen Dieselvorrat. Wir, die Mon Bijou Crew, entschlossen uns um 12:45Uhr, Ushuaia bereits weit vor uns sichtbar, nach Port Williams umzukehren, um den Dieselnotstand zu beheben. Hätten wir keinen funktionierenden Motor mehr, hätten wir auch kein Ankermanöver fahren können, was uns zu riskant war, umso mehr wir mit dem Autopilot steuern mussten. Tom spekulierte und fuhr weiter. Wir aber wendeten und segelten nur mit grösstem Reff im Genua 8Meilen zurück. Wir bargen dieses und fuhren mit 2.5Knoten Fahrt, als wir die Halbinsel und das dazugehörige Seezeichen des Flughafens umrundeten, Port Williams und wieder gegen den Wind fahrend in Richtung Hafen. Innert kurzer Zeit meldeten sich wieder die chilenischen Behörden. Wir wurden zum Ankern aufgefordert. Chile’s Gesetz verbot uns eine Einklarierung. Für Segler war Chile noch ein «nogo». Wir mussten nochmals unter schwierigsten Bedingungen ein neues Ankermanöver durchführen, hatten wir doch unsere Mon Bijou im Unwissen genau in der Anflugschneise der Landepiste verankert. Wir brachten Mon Bijou gegen die 45Knoten Wind und unter Vollspeed kaum in den Wind. Um 15:35Uhr setzten wir erneut den Anker bei Windstärke 7. Jetzt kam das Militär (Armada) mit einem Schiff und einem Übersetzer an Bord. Wir zeigten unsere Papiere, welcher einer sorgsam mit seinem Händy abfotografierte. Wir wurden über unsere Rechte informiert, dass wir in Quarantäne uns befinden würden und dass wir an Bord bleiben müssten und Chile so schnell, nach erteilter Bewilligung, wieder zu verlassen hätten. Nachdem uns das Militär und Igor der Übersetzer uns versichert hatten, dass wir am nächsten Tag den gewünschten Diesel erhalten würden, verabschiedeten wir uns voneinander. Mit Tom konnten wir keinen Funkkontakt mehr herstellen, war er schon zu weit entfernt. Wir hatten noch genug Esswaren an Bord und machten uns Spaghetti mit Res selbstgemachter Gemüsesauce. Dazu gönnten wir uns eine Flasche roten, welchen wir aus unserem «Weinkeller»(Bilge) entnahmen. Nach dem Abwasch lasen wir noch ein wenig in unseren Bücher und hörten gespannt der vom Wind gepeitschten Takelage zu, welches Summen uns die Stumböhenstärke andeutete. Um ca. 22:00Uhr begaben wir uns in unsere Kojen und gingen schlafen, begleitet mit Windmusik.

 ARGENTINIEN

Isla de los Estados 10.12 – Puerto Haberton 11.12.2022 (128.4sm)

Eigentlich wollten wir noch einige Tage in den vielen Traumbuchten auf dieser Insel Ankern und unseren Aufenthalt mit ausgiebigen Wanderungen bereichern, doch es sollte anders herauskommen. Als wir uns nach dem Frühstück mit Tom zusammentrafen, er lag ja nur einige Meter neben uns vor Anker und wir uns per Satellit die neuesten Wetterdaten herunterluden, gab uns die erhaltenen Informationen wenig bis gar keinen Spielraum den Aufenthalt zu verlängern, denn die Wetterprognosen sagten für mindestens eine Woche Wind in Sturmstärke ab den nächsten 3 Tage für voraussichtlich eine Woche von West, also gegen unsere Marschrichtung. Da wir uns immer vorgestellt und gewünscht hatten die Weihnachten in Ushuaia zu zelebrieren, ergab dies für uns eine eindeutige Entscheidung, ungern aber mit der nötigen Sicherheit, man wusste ja nie was noch kommen konnte, die Insel vorzeitig zu verlassen. Da der schwierigste Teil der Strecke nach Ushuaia vor dem Beaglekanal, die Strasse durch die «Le Maire» war, also diesmal nicht mehr vor durch, als wir von Thetis aus starteten, sondern hindurch. Da die gewaltige Wassermasse mit bis zu 7Knoten durch die Enge zwängt, mussten wir berechnen, wann und wo es am besten sein würde, um in den Strom hineinzufahren. Wir beschlossen am gleichen Tag um 16:00Uhr langsam uns der Strasse, respektive wieder dem Cap unserer Insel zu nähern, welche der Anfang zu der ca. 10Meilen breiten Einfahrt der «Estrecha de la Maire» zu Feuerland bildet. Wir durften nicht vor Mitternacht eintreffen, da die Ebbe noch nicht begann und wir mit Gegenströmung zu rechnen hatten. Um 02:00Uhr waren wir inmitten der Le Maire und waren eigentlich enttäuscht über die herrschende schwache Strömung. Dies aber war die Folge des Mondstandes. Zum Glück waren die Wellen dementsprechend harmlos, dies kam uns nicht ungelegen, hatten wir doch immer noch hin und wieder elektrische Fehlschaltungen vom Vortag, so mussten wir auch den Hauptschalter von unserem «Sidepower»(Bugstrahlruder) ausschalten, der sich zeitweise selbständig einschaltete. Wie schon mehrmals erwähnt war die Nacht nie ganz dunkel und wir konnten Tom immer gut sehen. Am Samstagmorgen um 06:30Uhr gab es 4Bf Wind und wir wähnten uns durch die Passage, wir hissten die Segel. Wir machten bis zu 6Knoten Speed bei 2Knoten Gegenströmung. Um 15:15Uhr sahen wir auf Feuerlande die ersten Kuhställe, Kühe und Pferde. Jetzt nach einigen Wochen sahen wir endlich wieder einmal eine Naturstrasse entlang der Küste. Jetzt sahen wir auf der Südseite einige Inseln und vor uns den Eingang in den Beaglekanal, welche Einfahrt wir um 15:30Uhr in unserem Logbuch vermerkten. Alsbald wurden wir von Funkern der chilenischen und der argentinischen Armada aufgerufen, welche immer wieder unsere Position, Herkunft, Anzahl Personen an Bord und voraussichtliche Ankunftszeit an unserem Zielort wissen wollten. Bald sahen wir auch die ersten Häuser, auch wenn diese sehr bescheiden in ihrer Bauart waren, doch jetzt spürten wir die Zivilisation kommen. Um 21Uhr sahen wir das winzig kleine Örtchen «Haberton» zu unserer rechten Seite kommen, links des Kanals lag chilenisches Hoheitsgebiet. Wir hatten noch keine chilenische Gastlandflagge deshalb mieden wir es die Grenze zu überfahren. Um 21:30Uhr gruben wir den Anker in die kleine Bucht von Haberton ein. Wir nahmen zusammen mit Tom unser gemeinsames Ankerbier und machten getrennte Küche. Müde und zufrieden gingen wir schlafen. 

 ARGENTINIEN

Bahia Thetis - Isla de los Estados 9.12.2022 (50.3sm)

Als wir aufstanden funkten wir zu Tom und meldeten unsere Bereitschaft um 9Uhr den Anker zu heben. Der Wind blies mit 18 Knoten noch nicht so stark, waren die Wellen eher das grössere Problem. Wir hörten in der Nacht hindurch ein plätschern im Schiff, was uns veranlasste noch vor der Abfahrt, die Bodenbretter zu öffnen und einen Blick in die Bilge zu werfen. Da war doch tatsächlich schon wieder Wasser darin. Wir waren leicht irritiert, hatten wir doch in Puerto Desseado das Ankerkastenproblem gelöst. Nachdem wir den Wassersauger einsetzten und die Bilge leerten, machten wir uns daran den Fehler zu suchen. Wir fanden beim Boiler eine leicht gelöste Schraubschelle, welche der Grund für ein dauerndes Tropfen in die Bilge war, die wir sicherheitshalber ersetzten. Jetzt konnte es losgehen. Pünktlich verliessen wir mit der Que-mas unseren Ankerplatz «Bahia Thetis». Wir hissten nur die Genua mit zwei Reff und liessen den Motor laufen. Wir mussten, um zu unserer Insel «Isla de los Estados» zu gelangen, welche die untersten Inseln an der Ostküste des südamerikanischen Kontinentes waren, die viel berüchtigte Passageeinfahrt der «Estrecha de la Maire» durchqueren. Was in unserem Plan mit kleinen Wellen eigezeichnet war, entwickelte sich für uns zu einem noch nie erlebten Ereignis besonderen Ausmasses. Da wir die Durchfahrt nicht zu weit umfuhren und im zu direktem Weg zu dem 30Meilen entfernen Inselanfang begannen, versuchte die Ebbe uns in den Durchgang der «Estrecha de la Maire" zu saugen und dies bei Wind gegen die Wellen von 35- 43Knoten. Dies ergab Wellen von einer Höhe von gut über 5Meter. Wir sahen Tom nicht mehr. Die kurzen steilen Wellen waren gefährlich und liessen alles, was nicht niet und nagelfest verstaut war in unserer Mon Bijou herunterfallen. Das Laptop, Die Tastatur, das Kartenmaterial mit Bücher auf dem Navigationstisch, alles viel auf den Boden. Die Schranktüren unserer Kombüse öffneten sich durch den Druck automatisch. Wir wähnten uns in einem Hexenkessel. Es schleuderte uns herum wie in einer Waschmaschine. Die unzähligen Brecher welche Mon Bijou’ Cockpit fluteten und mit starkem Salzwasser unsere Steuersäule ersäuften, lösten unerwartete und in irgendwelche kleinsten Ritzen oder Öffnungen eintretendes Wasser, Schaltimpulse an einiger unserer elektrischen Bedienungsschalter wie von Geisterhand betätigt, selbstständig aus. So ertönte von der Saling automatisch ein Signalton aus dem Schallkörper. Das Bugstrahl begann sich selbständig einzuschalten. Die Windanzeige zeigte keine Windrichtung mehr an. Wir waren immer wie auf Nadeln, dass uns der Autopilot seinen Dienst versagen würde, war dies doch unsere einzige Steuermöglichkeit, Mon Bijou auf Kurs zu halten, ausser der Notpinne. Nach einer Stunde hörte der Spuck langsam auf. Nach 13,5 Meilen erreichten wir das Cap der Insel «Isla de los Estados». In der Abdeckung des Caps gab der Wind und die Strömung langsam nach. Die Insel war bekannt durch die vielen fjordähnlichen Buchten mit den spitzigen schneebedeckten Bergen im Hintergrund. Diese Buchten waren für uns Segler einen Segen, denn da konnte man beruhigt das Schlechtwetter abwettern. Leider, als wir bei unserem Fjordeinfahrt «Port Hoppers» ankamen stellten wir fest, das Tom’s «Que-mas» bei der schmalsten Durchfahrt nicht hindurchpasste. Die Stelle war schmäler als 9Meter und für ihn unpassierbar. Also kehrten wir zurück und versuchten es in einer 15Meilen weiter entfernten Bucht »Basis Hall». Leider wurden wir wieder durch die Gegenströmung und das viele Kelb was im Wasser trieb stark ausgebremst. Mittlerweile wurde es 21 Uhr und wir kamen in eine wunderschöne Einfahrt hinein die ca. 1,5 Meilen tief war. Dahinter lag vorgelagert eine kleine Insel. Zwischen dem Inselchen und dem Ufer legten wir den Anker auf ca. 8 Meter tiefe. Tom kam in unsere Nähe. Gemeinsam nahmen wir unseren verdienten Ankertrunk und liessen den Tag nochmals Revue passieren. Es war immer noch erstaunlich hell. Trotzdem beschlossen wir das Abendessen getrennt einzunehmen. Kurz darauf suchten wir unsere Kojen auf.

 ARGENTINIEN

Santa Cruz 6.12. – Bahia Tetis 8.12.21 (332.1sm)

 

Der Wecker riss uns um 6:00Uhr aus dem Schlaf, dann kam das gewöhnliche Prozedere wie: Körperpflege, Frühstücken, Funkkontakt mit Tom aufnehmen, alle Navigationsgeräte hochfahren, den Motor starten und um 7:00Uhr pünktlich den Anker heben.

Jetzt ging es wieder ca. 10Meilen dem Ausgang entgegen. Tom hatte Probleme mit den Wasserpflanzen (Kelb) am Anker, als er ihn heben wollte. Wir hatten wenig dran und hatten die 70Meter Kette schnell im Kasten. Wir fuhren schon einmal los. Kurz darauf kam auch Tom und überholte uns wie immer. Er hatte schon über eine Meile Vorsprung als wir noch nicht am Flussende ankamen. Die Flut drückte schon unerwartet mit ihrer ganzen Kraft in den Flusslauf hinein. Zur Unterstützung liessen wir die Genua raus, denn der Wind kam mit 30° gegen uns. Tom meldete Stillstand mit 7Knoten Gegenströmung. Wir kamen zu spät und hatten die Flut unterschätzt. Tom war aufgeregt und kehrte zurück, er kam uns entgegen, und sagte, dass wir keine Chance hätten hinaus zu kommen. Ich / Wir aber wollten dies selber erfahren und fuhren weiter. Wir wahren praktisch zwei Meilen vor der Meeresmündung als auch unsere Geschwindigkeit auf 0,5Knoten absackte. Da ich vom Militär (Wasserfahrer-/ Fahrpontonier) her wusste, dass jede Strömung eine Gegenströmung (Hinterwasser) hatte, glaubte ich die Strömung nicht in der Mitte, sondern am Rande übertölpeln zu können, respektive auf weniger starke Strömung zu treffen. Und so geschah es wirklich auch zu unserem Glück. Wir machten einen kleinen Kurswechsel in Richtung Felsen, wobei die Strömung uns dramatisch schnell an den Flussrand und Felsen spülte, aber wir gewannen wieder an Fahrt in Richtung Ausgang. Als wir Tom dies per Funk durchgaben, kehrte er hinter uns wieder zurück und auch er schaffte es, seine Que-mas wieder Vorwärts zu bringen. Mit 1.5- 1.9Knoten ging es dann doch noch auf das Meer hinaus. Natürlich verloren wir über alles ganze vier Stunden. Erleichtert, und um 10:30Uhr draussen angekommen und wieder eine Erfahrung reicher, hissten wir jetzt das Grosstuch und nahmen unseren Kurs für die Langfahrt nach Feuerland -/ Magellanstrasse. Die folgende Nacht hindurch zu Segeln gab uns keine Mühe. Auch der folgende Tag gab uns Segelspass pur. Mit Windstärker 6-7 bei Sonnenschein überquerten wir um15:30UJhr die Mündung von der Strasse zu Magellan. Um 15:45 Uhr kam noch eine unschöne Gewitterzelle, die wir aber problemlos meisterten. Zum Morgen der kommenden Nacht, gab der Wind auf normale Stärke ab, bis der Wind dann wieder gegen Mittag auf 6Beufort zunahm. Da wir eigentlich auf die «Isla de los Estados» segeln wollten, aber merkten, dass wir die Buchten der Inseln um Mitternacht antreffen werden, beschlossen wir den Notankerplatz «Bahia Thetis» anzulaufen». Dieser Platz war am Ende der «Tierra del Fuego» und dementsprechend als ultimativer Notankerplatz anzusehen. Dementsprechend gestaltete sich auch unser Manöver. Tom war ca. eine halbe Stunde vor uns angekommen. Der Wind war mit über 30Knoten und mit den Wellen gegen das Riffufer gefährlich schnell nah, steuerten wir doch nur mit dem Autopiloten. Wir nahmen die Genua rein. Tom auf dem Funk meldetet sein geglücktes Ankermanöver und riet uns, unter Segel zum Ankerplatz zu fahren, denn der Kelb (Wasserpflanzen) würde uns bei der Einfahrt behindern. So war es dann auch. Wir konnten infolge Abtrifft und bereits im Kelb fahrend den Kurs nicht halten. Die Geschwindigkeit nahm dramatisch wieder auf 2Knoten ab, und dies unter Höchstleistung des Motores und mit Hilfe des Grosstuch. Als wir gegen den Wind zu unserem Ankerplatz fahren wollten klettete das Kelb, jetzt auch um den Kiel und Ruderblatt. Mit Müh und Not erreichten wir in etwa 150Meter Abstand zu Tom den Ankerplatz und liessen ca. 80Meter Kette raus. Wir lagen parallel zu Tom’s «Que-mas». Das wir natürlich bei 30 bis 40Knoten Wind keinen gemeinsamen Ankertrunk einnahmen war selbsterklärend. Nach einem Spaghettimenue gingen wir müde in unsere Kojen. Die Wellen rissen an unserem Ankergeschirr, der Wind heulte in der Takelage, aber wir hörten bald nichts mehr von diesem Lärm.

ARGENTINIEN

5.12.2021 Santa Cruz

Als wir aufwachten und unsere Köpfe unter der Sprayhood herausstreckten, sahen wir einfach nur einen Uferstrich mit Häusern darauf. Das nannte sich Santa Cruz. Wer um Gottesswillen kommt den hierher? Alles war grau auch dies bei Sonnenschein. Dahinter flache Hügelketten, ebenfalls baumlos grau. Wir waren die einzigen zwei Schiffe im Wasser. Am Strand in 200Meter Entfernung verrostete alte Schiffsruinen aus Stahl.

Der Aufenthalt am Ankerplatz vor dem Örtchen Santa Cruz verlief weniger spektakulär, als wir es uns eigentlich vorgestellt hatten und es uns auch über heruntergeladene Wetterkartendaten prophezeit wurden. Diese besagten nämlich, dass ab Sonntagmittag (5.12), der Wind um 180° wechseln, und mit einer Windintensität von über 40 Knoten unsere Weiterfahrt verunmöglichen würde. Also warteten wir einmal ab, und harten aus der Dinge, die da kommen sollten. Dies war ja mit ein Grund, weshalb wir uns in den Flusslauf verschlauften und Santa Cruz als letzten «Nothafen» anpeilten mussten. Es gab nach Santa Cruz für die Schifffahrt keinen vernünftigen Schutzhafen mehr bis in die Magellanstrasse hinein und in diese wollten wir auch nicht. Die Küste Südargentiniens war felsig, rauh, mit vielen Strömungen, ohne Buchten und darum brandgefährlich. Unser nächstes Wunschetappenziel wäre eigentlich die letzte Inselgruppe ganz unten von Südamerika. Die «Isla de los Estados», welche Bergwelt und unberührte Natur uns mit ihren vielen tiefen fjordänlichen Buchten befangen nahmen. Aber um dahin zu kommen und das wussten wir, denn es waren über 340 Meilen (630km), würden wir wieder ein Wetterfenster von mindesten drei Tagen benötigen. In diesen stürmischen, allzeit schnell wechselnden Wetterbedingungen war dies nicht einfach vorauszuplanen, ohne Gefahr zu laufen, unweigerlich und ungewollt in einen Sturm zu geraten. Tom unser deutscher Freund war ja auch kein Übermensch, seine Einhandseglerei hatte auch Grenzen.

So wurde Santa Cruz, wie es sich später herausstellen sollte, die letzte Kleinstadt auf argentinischem Festland, bis zu unserem «Point of no returne», Ushuaia. Santa Cruz hatte auch keinen Steg. Das Gefälle zwischen Ebbe und Flut betrug 11Meter. Dies war auch der Grund dafür das die Strömung dermassen mit bis über 6Knoten stark war. Immer wähnten wir uns in Fahrt…! Tom kam aber bei Springtime doch noch  für kurze Zeit zu uns herüber. Wir luden die neuesten Wetterkarten herunter und sahen, dass das Unwetter nördlich an uns vorbeizog, ohne uns zu tangieren. So beschlossen wir am anderen Tag den Anker zu heben und wir wieder weiter südwärts segeln sollten, denn es sah für weitere 5Tage sehr gut aus. Wir beschlossen getrennt zu essen, um nicht wieder ein Risiko einzugehen. Früh legten wir uns schlafen.

ARGENTINIEN

3.12. Puerto Deseado – 4.12.2021 Santa Cruz (206sm)

Auch hier lösten wir unsere Festmacher am Schwimmponton der «Gypsi Werft» relativ früh um 6:00Uhr. Wir liessen die grösste argentinische «Kingscrab» (Seespinnen-/ Schiffsfangflotte zu unserer Backbordseite am Ufer vorbeiziehen, dies dauerte eine Weile. Diese Flotte war zum Nichtstun verdammt, hatten die berühmten weltgrössten antarktischen Seespinnen (Kingscrab) gerade Schonzeit und durften nicht, mit ihren riesigen Fangkäfige, welche auf den Meeresboden ausgelegt und mit Ködern angelockt, gefangen werden. Der Flussstrom half uns mit niedriger Tourenzahl schnell zur Flussmündung hinaus. Draussen angekommen hatten wir eine seltene Situation. Der Wind blies zu unserem Erstaunen nicht in dieser Intensität, die wir uns sonst gewohnt waren. Ja er war mit nur 3Beaufort für uns, und der Richtung aus die er kam zu schwach, um auf unsere, für diese 200Meilen vorgesehene Etappe auf die notwendige Geschwindigkeit zu kommen. Also benutzen wir die Segel und weiterhin den Motor. So ging es mit 4.5Knoten bis 16:00 Uhr gemütlich weiter. Wir umrundeten auch unsere vormals besuchte Insel «Isla Pinguino» im Abstand von ca. 2Meilen. Dann aber kam Freude auf und wir konnten den Motor abstellen, wenn auch die Geschwindigkeit dieselbe blieb. Der Grund war die zunehmende Gegenströmung. Immer wieder meldete sich über Funk die verschiedensten an Land positionierten argentinische Prefectura -/ Funkposten. Wir mussten unseren Zielort, Ankunftszeit, Personenanzahl an Bord und Herkunftsort und Ausgangsort angeben. Die Windbedingungen blieben durch die Nacht die gleichen. Dies änderte sich auch tagsüber nicht unwesentlich, bis wir um 20:00Uhr die Segel bargen. Wir standen vor der Flusseinfahrt nach Santa Cruz. Unser deutscher Catbegleiter Tom hatte eine halbe Stunde Vorsprung und hatte schon geankert, bis ihn die Prefectura aufrief. Jetzt sahen wir auf dem AIS, dass er an einem anderen Platz und viel zu früh ankerte als wir uns ausgedacht hatten. Um unseren Ankerplatz zu erreichen, fehlten nochmals über 8 Meilen. Da aber die Flut dermassen stark war, fuhren wir mit Abstand und in beginnender Dunkelheit mit über 10Knoten in ca. 0,5 Seemeilen entfernt an Tom vorbei. Wir ankerten vor dem Örtchen «Santa Cruz», welche Häuserbeleuchtung uns in der zwischenzeitlich eingetretener Dunkelheit, ein wenig die Orientierung erlaubte. Da die Strömung vom Meer her so stark war (5 Knoten), kehrte es uns mit der Mon Bijou am Anker den Flusslauf hinauf. 45Minuten später liess Tom seinen Anker neben uns fallen. Er wagte es trotz starker Strömung und in Dunkelheit mit seinem Dinghi zu uns zu übersetzen. Das gefährliche passierte infolge stärkster Strömung (6Knoten), nachdem Tom nach unserem gemeinsamen Abendessen auf Mon Bijou, mit Müh und Not zurück auf Que-mas ankam. Nachdem er seine Aufhängung zum Heraufziehen seines Dinghi an die Hebeleinen der «Davids» (Hebearm - /Aufzug) anbrachte, dieses heben wollte und er schwebend über dem Wasser das Gleichgewicht verlor und einen Luftkörper seines Dinghi das Wasser berührte, wurde das ganze Dinghi durch die Strömungskraft ins Wasser hinuntergedrückt. Eine schnelle Kenterung war die Folge. Tom fiel ins eiskalte Wasser und konnte sich nur mit Müh und Not mit einer Hand am Seil der «Davidsleinen» halten. Wir auf Mon Bijou hatten nichts von dem Missgeschick mitbekommen. Nicht auszudenken was passiert wäre, Tom hätte es nicht mehr auf seine Que-mas geschafft und es hätte ihn in der Dunkelheit den riesigen Flusslauf hinaufgetrieben. Diese, durch Toms überbrachte Funkmitteilung gab uns später noch mehrmals Gesprächsstoff, wie wir solche Manöver sicherer beenden oder gar nicht erst angehen sollten. Aufgewühlt legten wir uns schlafen.

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26.11. – 3.12.2021 Puerto Deseado

Der Aufenthalt in Puerto Deseado verging wie im Fluge, waren wir doch mit so vielen Sachen beschäftigt, die notwendig waren, um unser Projekt mit der Mon Bijou weiter führen zu können. Da, wie schon erwähnt, die Prefecturaleute immer Präsenz zeigten, sie wollten bei unseren Schiffen alles sehen und kontrollieren, so steckten sie ihre Nasen in jede Lucke hinein. Natürlich kontrollierten wir den Ankermotor, welchen wir bei dem Ankermanöver vor dem kleinen Yachtclub gebraucht hätten und nicht ging. Beim Öffnen des Ankerkastens sahen wir mit erstaunen, dass dieser immer noch ganz mit Wasser gefüllt war und nicht ablief und der dazu notwendige Elektroschaltkasten stark nach Kurzschluss roch. Alle elektrischen Relais und Lastschalter waren verbrannt. Wie konnte das passieren? Schnell fand ich heraus, dass der Ankerkasten mit der Matte, welcher mein Miteigner mit gutem Glauben in Santos ausgekleidete, ohne aber die notwendige Aussparung für die Entwässerung des Kastens versah. So lief das Wasser von den grossen Brechern übers Deck in die dafür vorgesehene Entwässerung (Abläufe), via Ankerkasten nicht mehr ab. Ja das sehr starke Salzwasser fand schlussendlich auch den Weg via Bugkabine in die Bilge, welche sich mit sicher gut gegen 100Liter füllte. Zum Glück hatte ich, als ich im Sommer in die Schweiz flog und mit Sherry zurückkam, sicherheitshalber Ankerlastschalter (40Amp.) auf Vorrat eingekauft. Jetzt konnten wir diese benutzen. Zusammen mit Tom revidierte ich den Elektroschaltkasten und verdrahtete alles neu mit den neuen Komponenten. Nicht auszudenken was geschehen wäre, hätten wir nicht Ersatzteile an Bord gehabt. In Puerto Deseado gab es nichts für Segler und deren Bedürfnisse. Wir fuhren mehrmals mit unseren Velos in die drei Kilometer und von ca. 150'000 Leuten bewohnte Stadt. Der Wind blies immer so stark, dass wir nur einen Weg trampeln mussten, leider war es meist der Heimweg.  Die Kinder auf der Strasse oder aber auch die Erwachsenen, welche uns mit ihren Fahrzeugen überholten, sahen zum ersten Mal solche Klappvelos und riefen uns freundlich mit einem «Hellow» zu. Wir lernten viele nette Staatsangestellte der Prefectura kennen. Zum Beispiel Charly der Tauchspezialist der Prefecura, welcher an Toms Saildrive die verwickelte Genuaschote löste, lud uns auch noch zu sich nach Hause ein. Er und seine Frau bereiteten uns ein feines Assado zu. Mit seinem Nachbarn lernten wir auch, wie man richtig Mate trinkt. Charly zeigte uns auch noch den nahgelegenen Wallfahrtsort ausserhalb der Stadt, eine Höhle ähnlich wie die von Lourdes. Die Stadt als solches war uns sympathisch, wir fanden uns schnell zurecht ausser, dass der Wind dauernd mit 30 bis 40Knoten blies und zurückgekehrt auf unsere Schiffe, er uns mit Pfeiftönen in der Takelage zeigte, wer hier das Sagen hatte. Tito, ebenfalls ein wissensbegieriger Prefecturaangestellter war immer präsent und half uns mit seinem Privatwagen unsere Dieseltanks an der Tankstelle aufzufüllen. Auch er und seine Frau luden uns zu einem Assado ein. (Assado ist eine argentinische Grillzubereitung von verschiedenen Tierarten). Auch der administrative Teil mit der Prefectura war im Verhältnis von kurzer Dauer. Wie wir erfuhren, entlöhnte der Staat Argentinien die Angestellten mit einem deutlich höheren Lohn hier in Puerto Deseado und allen weiteren südlicheren, von rauem Klima umgebenen Destinationen, als jene im Norden, wo die Lebensbedingungen erträglicher waren. Es gab ausserhalb der Stadt auch keine Bäume mehr. Alles war flach und eintönig.

Wir benutzen die Möglichkeit und orderten bei dem unweit von unserem Schiffsplatz gelegenen Unternehmen «Darwin Expediciones» einen Tagesausflug zu der «Isla Pinguino». Als wir uns vor der Abfahrt im Gebäude mit anderen Besuchern zusammentrafen, lernten wir zwei sympathische Schweizer kennen. Thomas und Stefan von Bern und Solothurn, welche mit ihrem Wohnmobil von Ushuaia kommend ( www.einmalrundum.ch ) in Puerto Deseado unbedingt diese seltene Pinguinenart und deren Kolonie ansehen wollten. Auf der Fahrt zu der Insel tauschten wir unsere Erfahrungen aus. Wir erhielten wertvolle Typs, so unter anderem, wie wir mit Western Union den besseren Wechselkurs bekommen könnten (das Doppelte), als vergleichsweise auf der Bank. Wir konnten meist nur 5’000ARS herausholen und dies war je nach Inflation gerade einmal 70 Franken, davon knüpfte uns der Automat noch 8-10Franken ab. Auf dem Schiff waren wir acht Personen. Wir fünf aus Europa und drei Argentinier. Roxana, unsere einheimische Führerin, war von unserer Unterhaltung in Schweizerdeutsch angetan und fügte lustig hinzu, dass sie noch niemals mehr Ausländer an Bord gehabt hätte, als Argentinier. Der Ausflug auf die «Isla Pinguino» war das Highlight unseres Aufenthaltes in Puerto Deseado. Wir sahen die seltenen Rockhoppers Pinguine, welche rote Augen haben und gelb/schwarze Augenbrauen. Die Kolonie ist im Wachstum begriffen. An unserem Besuchstag litten sie unter der Wärme. Die Insel bot auch reichlich Brutplatz für die nicht so seltenen Magelanpinguine, Seelöwen-/ hunde und verschiedene Vogelarten inbegriffen. Am Abend gingen wir mit den CH auswärts essen. Am anderen Morgen nahmen sie Kurs über die Steppenlandschafft in Richtung Benos Aires. Wir meldeten uns bei der Prefectura ab und lösten am Tag danach die Taue an unserem Schwimmponton. Wir sahen ein Wetterfenster von sicheren 3 Tage um weiter in den Süden zu kommen. Wir peilten schon die 50° Süd an.  

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Caleta Hornos 24.11. – Puerto Deseado 25.11.2021 (195.6sm)

Um 5:30Uhr gab es auf Mon Bijou Tagwache. Wir bereiteten uns ein kleines Frühstück mit obligaten Kaffee, Müesli und Brot vor, denn es galt wieder einmal eine längere Distanz zu unserem neuen Etappenziel »Puerto Deseado» zurückzulegen. Die Wetterprognosen hatten wir uns Vortags auf unsere Laptops per Satellit heruntergeladen. Somit wussten wir, dass es für die nächsten drei Tage gerade noch reichen musste, bevor uns wieder der Südwind überraschen sollte. Die Küche kurz aufgeräumt machten wir MB startklar, um den Anker, wie mit Tom abgemacht, um 06:30Uhr zu heben. Das Wetter war uns gut gesinnt. Die Sonne war hinter den hohen Felsen, welche uns in der «Caleta Hornos» umgaben auszumachen, aber für die direkte Sonneneinstrahlung reichte es noch nicht. Pünktlich lichteten wir den Anker und versuchten MB vorsichtig mit dem Autopiloten steuernd, der schmalen Ausfahrt zu, die in einem engen Bogen angelegt war, anzupeilen. Dies gelang uns nicht schlecht, hatten wir noch keine Fallwinde oder Seitenwinde, welche uns drohten von der schmalen Durchfahrt weg zu driften. Sicherheitshalber hatten wir die Notpinne montiert, um bei einer Unregelmässigkeit des Autopiloten von Hand eingreifen zu können. Draussen angekommen ging es weiter unter Motor. Der Wind kam nicht so wie vorausgesagt. Erst nach 13:00Uhr füllte sich unser Grosstuch mit 5Beaufort. Dieser Wind blieb konstant bis in die Morgenstunde. Um 02:00Uhr mussten wir zwei Reff einbinden. Wir segelten mit bis zu 9Knoten über Grund. Wir waren wie auf Nadeln, um nicht einen Reklamations-/Alarmton unseres Autopiloten zu hören, welcher eingegebenen Kurs infolge Ruderdruck oder Wellengang er nicht mehr halten konnte. Nach dem 2ten Reff im Grosstuch nahmen wir die Genua herunter. Wir funkten mit Tom und erklärten unser unsere Absicht den Speed bewusst zurückzunehmen. Wir durften nicht zu früh vor dem Loch (Einfahrt zu Puerto Deseado) eintreffen. Da Puerto Deseado an einer Flussmündung und unser Ankerplatz ebenso ca. 3Meilen flussaufwärts lag und die Strömung mit bis zu 6Knoten angegeben wurde, mussten wir warten bis zum richtigen Zeitpunkt. Wir beschlossen mit Tom, um die Zeit zu überbrücken und bei zunehmendem Starkwind, hinaus und weg von der Küste auf das offene Meer zu segeln. Dieser Entscheid erwies sich im Nachhinein als falsch. Die noch abzusegelnde Distanz von ca.25Meilen wurden so zu 40Meilen. Die Wellen wurden mit 2,5Meter immer höher und das schlimmste, es waren Kreuzwellen. Der Wind drehte langsam auf Südwest und von der Küste zu. Es blies mittlerweile mit einer stolzen 6 -7 und in der Böe mit 8Beaufort. Die Wellen wurden immer gewaltiger und waren mit einer langen weissen Gischt begleitet was auf Sturm hindeutete. Dass die Brecher nicht nur an die Luvseite Mon Bijous knallten, sondern auch über das Deck hinweg und ebenso sich ins Cockpit ergossen, war eine Seltenheit aber Tatsache. Auf AIS sahen wir das Tom in 10Meilen Entfernung sich nicht mehr vorwärtsbewegte. Wir machten uns Sorgen und riefen auf Funk ihm zu. Es kam keine Antwort. Nach einer geschlagenen Viertelstunde wollten wir zu ihm abdrehen, denn er lag mit seiner «Que-mas» in unserem Lee, konnte er nicht so hart am Wind segeln wie wir. Zum Glück und kurz vor unserem ungeplanten Kurswechsel meldete sich Tom auf Funk. Eine Genuaschot hatte sich beim Einrollen, bei einem seiner Motorschäfte (Sailrdrive) verhedert und es würgte ihm einen Motor ab. (Er hat als Katfahrer deren zwei). Jetzt hatte er Mühe gegen die Wellen mit nur einem Motor zu der Flusseinfahrt von Puerto Deseado zu gelangen. Auch wir mussten inzwischen zur Geschwindigkeitsunterstützung und gegen die Wellenkraft und Strömung den Motor anstellen. Wir segelten mit gereffter Genua in Fockgrösse mit 30° gegen den Wind in Richtung Küste zu. Natürlich war der Zeitpunkt der einlaufenden Strömung schon längst Geschichte, kamen wir doch zu spät an und hatten schon Gegenströmung. Trotzdem kamen wir gut hinein und meldeten uns per Funk bei der Prefectura an. Da wir unsere beschränkte Manöverierbarkeit meldeten und uns der bescheidene Ankerplatz des Yachtclubs nicht gefiel, mit staunen bemerkten wir auch das unser Ankermotor nicht mehr ging, wurden wir von der Prefectura zu Wasser schon dankbar empfangen und zu einem der Peer der «Gypsy» Werft geführt. Um 16:00Uhr belegten wir unsere Mon Bijou am Eisenponton fest. Dies immer unter grösster Anspannung beschränkter Manöverierbarkeit. Wir meldeten ebenfalls Toms eingeschränkte Manöveriermöglichkeit an. Dieser kam nach Eineinhalbstunden auch bei uns an. Wir wurden von vielen Prefecturaleuten aufgesucht und befragt. Müde hatten wir diese auf den anderen Tag vertröstet. Wir wussten damals noch nicht, dass wir länger Dort bleiben würden als geplant. Nach einem Ankertrunk gingen wir auf unsere Schiffe zurück und machten Abendessen mit anschliessendem Abgang ins Bett.

 

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Caleta Hornos 21.11. - 23.11.2021

Dieser Tag begann schon früh mit einer Aufregung. Tom’s Cat hatte sich wieder einmal durch die morgendlichen Starkwinde und nicht festsitzendem Anker, gefährlich nah an die im Heck liegende Felswand verschoben. Es fehlten nur noch wenige Meter und «Que-Mas» wäre unliebsam an dem vorliegenden Felsen aufgeschlagen. Wir lagen noch im Bett. Der Wind tobte mit über 30Knoten. Tom kam mit seinem Dinghi zu uns hinüber und schrie um Hilfe. Res machte sich bereit und fuhr mit ihm zu Toms Catamaran zurück. Ich hielt Wache auf MB und hoffte das der Anker hielt. Tom und Res versuchten den Anker neu zu setzen. Dies war nicht einfach, weil MB’s Anker und Landleine ihren Radius reduzierte. Da sich noch bei einem Motor des Cat’s, der Cat hat zwei, eine Landleine beim Motorschafft verwickelte, konnte Tom nur einen Motor benutzen. Er zog mit seinem Motor dermassen an unserem gemeinsamen Festmachort mit seiner angemachten Landleine beim Felsen, dass ich schon grösste bedenken hatte, dass dies nicht schadlos für uns ausgehen würde. Nach neuem Ankern und Landleinen verlegen gabs einen gemeinsamen Ankertrunk mit viel Diskussionsstoff. Nach dieser Hektik mussten wir uns erst wieder einmal sammeln. Trotzdem beschlossen wir, obwohl kein schönes Wetter war, die nahe Umgebung zu besichtigen. Wir machten unser Dinghi nach langer Ruhepause wieder einmal bereit. Res ging vorab schon einmal für uns Rekognoszieren. Als er zurückkam legten Tom und ich zu ihm aufs Land hinüber. Wir sahen wilde Alpakaherden und viele frischblühende Blumen. Die Gegend war eine hügelige Steppe. Wir erklommen einige Hügel mit blickten aufs Meer. Wir waren die Einzigen weit und breit. Endlose raue Wildnis im karten Steppenland. Die einzigen sichtbaren Lebewesen waren die verschiedensten Vogelarten. Keine zwei Stunden auf unseren Schiffen zurückgekehrt, mit Dauerstarkwind im Gesicht, rissen unter der tonnenschweren Last, unsere, um die Felsen von fremden Seglern festgemachten Belegtaue. Jetzt war Toms Cat wieder gefährdet. Wiederum fuhr Tom mit Res zu den zwei Felsen und legten unsere eigens dafür gekauften Eisenketten herum. Danach wurden unsere Landleinen wieder neu angemacht. So vergingen die Tage schnell. Wir machten anderntags nochmals einen längeren Landausflug. Wir sahen viele Alpakaskelette herumliegen, Wildgänse, und verschiedenste Wasservögel. Wir entdeckten in den Felsen eine Geierbrut. Als sich eine einigermassen gute Wetterlage für die nächsten drei Tage abzeichnete, beschlossen wir diesen einsamen Ort zu verlassen und den Bug weiter gen Süden zu richten. Nach einem frühen Abendessen gingen wir früh in unsere Kojen, denn wir wollten am nächsten Tag um 5:00 Uhr aufstehen.

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19.11. – 20.11.2021 Puerto Madryn – Caleta Hornos

Um 5:00Uhr standen wir auf und machten Frühstück und Mon Bijou zu unserer Abfahrt um 6:00Uhr bereit. Wir lichteten den Anker pünktlich zusammen mit Tom’s Cat. Kurz darauf gab es Windstärke 5 und wir setzten schon in kurzem Abstand zum Strand die Segel und machten gute Fahrt. Im «Golf o Nouvo» war es ruhig. Wir hatten wenig Gegenströmung. Leider sahen wir ausser Seelöwen, den schwarzweissen Delfinen und Pinguine keine Wale. Wir kamen gut voran und segelten mit über 6Knoten unserem selbstgemachten Zeitplan voraus. Erst zum Ausgang hin, der über 25Meilen langen und grossen Bucht, machte sich die Gegenströmung mit über 1 Knoten bemerkbar. In der Nacht lies der Wind wie immer in diesen Graden ein wenig nach und wir mussten immer wieder den Motor einschalten. Am Morgen des Folgetages kam wieder so richtig Wind auf, sodass wir das Genua bis auf die Hälfte reduzieren mussten. Wir wollten zur Schonung der Autopilotensteuerung den Gegendruck im Ruder auf die kleinstmögliche Kraft beschränken. Nach 24h Fahrt hatten wir schon 132Meilen hinter uns und uns fehlten noch ca. 70 Meilen bis zu unserem Ziel «Caleta Hornos». Als wir am Abend um 17:15Uhr die Segel bargen und uns vor der engen Einfahrt befanden, sahen wir Tom mit seinem Cat, der ca. eine 1h vor uns den Anker warf, mit seinem Dinghi uns entgegenkommen. Wir fuhren unter grösster Vorsicht langsam in die Schlucht hinein. Zur Sicherheit von MB hatten wir die Notpinne montiert. Zum Glück verschonten uns die Fallwinde, welche sonst immer mit der Abendthermik verstärkt, unliebsam dem Segler Sorge bereitet. Wir konnten in der grössten Mitte und an der besten Stelle den Anker auf 6 Meter Grund werfen. Wir liessen 25Meter Kette heraus und sicherten MB mit 2 Landleinen je seitwärts an den Felsen. Nach 194.6Meilen hatten wir das erste Mal in Patagonien geankert. Müde und glücklich zogen wir uns nach dem Ankerbier zurück, nachdem wir auch Tom geholfen hatten, seinen Cat so mit Landleinen zu sichern, wie er dies mochte.

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14.11. – 19.11.2021 Puerto Madryn

Ausgeschlafen und gefrühstückt, beschlossen wir mit unseren Papieren den Gang zu der Prefectura zu machen. Tom kam mit seinem Dinghi vorbei und wir setzten an das ca. 300Meter entfernte Ufer hinüber. Der Untergrund war flach und die Tiede von 4,5 Meter beanspruchte Uferplatz. Nach mühseligem Aussteigen und das Dinghi über das Kelb (Wasserpflanzen) und den Strand hinaufziehen, begaben wir uns zur nahe gelegenen Prefectura. Es war Sonntag, den 14.November. Die uniformierte Truppe in dem kleinen Häuschen mit drei Männer und einer Frau waren lustig und gutgelaunt. Der Chef selber sagte, sie seien die Truppe der «Alegria» und so war es auch. Wir lachten viel, während wir wieder unseren Papierkram erledigten. Es war Sonntag und die Büros der Gesundheitsbehörde und der Emigration hatten geschlossen. Jetzt aber kamen zu unserer Überraschung die verantwortlichen Stempelautorisierten in das Häuschen der Prefectura. Der Chef der Emigration bemerkte nach kurzer Zeit die Sinnlosigkeit, der durch die Emigration in Necochea erstellten Ausweisestempel in unseren Pässen. (Diese wollten uns wieder des Landes verweisen und wir mussten den unmöglich anzulaufenden «Port Williams» in Chile angeben.) Kompetent annullierte er die gemachten Ausreisestempel. Nachdem der Chef der Gesundheitsbehörde auch noch unsere Covidunterlagen kontrollierte und einen langen Bericht schrieb, bekamen wir drei Stunden später wieder viele neue Kopien zu unseren Schiffsunterlagen zurück. Glücklich und im Wissen darum, das wir jetzt offizielle Fremde waren und nicht immer mit einer drohenden Ausweisung rechnen mussten, verabschiedeten wir uns höflich voneinander. Wir erkundigten die Stadt. Schnell wurde uns klar, dass diese Stadt in einer anderen Liga spielte, wie diejenige von Necochea. Schöne Häuser, edle Geschäfte, grössere Auswahl an Restaurants und andere Fahrzeuge…! Puerto Madryn war berühmt für sein Walwachting. Vor der Pandemie legten am endlos langen Peer grosse Kreuzfahrtschiffe an und ermöglichten den Passagieren einen Tagesausflug in das nahe gelegene Wasserschutzgebiet zu unternehmen, um die grossen Meeressäuger zu beobachten, welche es vom August bis Dezember zu entdecken gab. Jetzt aber galt es unsere Aufmerksamkeit wieder unserem Sorgenkind, der wieder defekten Gearbox (Lenkgetriebe) zu widmen. Guillermo Fernandes, ein Clubmitglied vom Yachtclub «Vita Duma» gab uns noch freundlicherweise eine Kontaktperson an, welche gewillt war fremden Seglern in Puerto Madryn zu helfen. Wir lernten mit Daniel Remenar, einen jungen aktiven Familienvater kennen, welcher zwei Segelyachten am Strand auf dem Trockenen parkiert hatte. Er wiederum kannte mit Felix einen ausgezeichneten eigenständigen Feinmechaniker kennen, der seine Firma ausserhalb des Stadtzentrums hatte. Daniel führte uns zu diesem und wir übergaben ihm unsere wieder ausgebaute Gearbox zur Begutachtung. Felix machte uns Hoffnung, indem er die Lenkachse in seinem Durchmesser kalt auflötete und neu in der Drehbank auf die notwenige, die in Neccochea eingesetzten neuen Lager, abzog. Zweit Tage später konnten wir die Gearbox abholen. Wir testeten diese im Geschäft, leider ohne Druck auf das Getriebe. Nach 30’000ARS leichter und zurück auf Mon Bijou, bauten wir die Gearbox wieder ein. Der Test war eine Entäuschung. Die Verbindungsstange zum Quadranten montiert, das grosse Steuerrad wieder an seinen Platz gebracht und Gegendruck auf die Gearbox gegeben, hörten wir wieder das Geräusch nicht fassender Zahnräder. Wir waren sprachlos. Jetzt war guter Rat teuer. Im Internet krampfhaft einen schnellen Ersatz zu finden, verlief erfolglos. Diese Gearbox musste extra hergestellt werden. Wir beschlossen sofort eine neue Gearbox zu bestellen. Da wir in Laguna (Brasilien), den französischen zweifachen Weltumsegler Roger Roberteau kennengelernt hatten und wir wussten, dass seine Tochter in Ushuaia lebte, hatten wir schon einmal eine Adresse, um diese Gearbox dorthin senden zu lassen. Nach vielfachen unbeantworteten Mails mit dem Hersteller Lewmar in England und unter Zeitdruck, beschlossen wir den Ersatz über Marinepro in den USA zu tätigen. (Die machten gerade noch eine Black Friday Vergünstigung). Die Herstellungszeit wurde mit vier bis sechs Wochen angegeben und die Fracht mit dem Flieger und Verzollung nochmals mit zwei Wochen. Aber auch Marinepro musste das Tool in England bestellen. Erst nach der Bestellung bei Marinepro meldete sich Lewmar! Nach dieser Ernüchterung beschlossen wir Puerto Madryn baldmöglichst zu verlassen, da das Zeitfenster für die Winde zu unserem nächsten Zwischenstopp vielversprechend zu sein schienen, setzten wir uns den 12.November als Starttag. Wir trafen uns mit Daniel und seinen Sohn und luden diese noch zu einem Abschiedstrunk ein, als Dank für seine Hilfeleistungen. Wir gingen Essen einkaufen für die nächste längere Etappe. Diese sollte uns via Caleta Hornos nach Puerto Deseado führen und für weitere geschätzten acht Tage musste das Eingekaufte mindestens herhalten. Den letzten Abend in Puerto Madryn und nach der Ausklarierungsprozedur bei der «Alegriatruppe», beschlossen wir uns in einem für Fleisch bekanntes Restaurant verwöhnen zu lassen. Müde kehrten wir zu Tom’s Dinghi zurück und wateten durch den Kelb in das kalte Wasser und kehrten auf unsere Boote zurück.

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10.11. – 13.11.2021 Necochea-/ Quequén – Puerto Madryn

Wir hatten vorsichtshalber schon ein Reff ins Grosstuch gebunden, weil wir wussten, dass gegen Abend der Wind zunehmen würde. Wir segelten im Schnitt mit ausgezeichneten 7.5Knoten und die Gearbox erfüllte ihre Aufgabe zu unserer vollsten Zufriedenheit. Keine 20Seemeilen entfernt wurden wir von hunderten von Nachtfalterschwärmen eingedeckt. Diese nahmen keine Rücksicht und flogen auch in das Schiffsinnere. Die Plage beschäftigte uns noch einige Tage, bis der Tod eintrat und uns erlöste. Vor dem Eindunkeln legten wir ein weiters Reff ins Grosstuch und Genua, denn der Wind blies jetzt mit der Stärke 7. Wir surften die Welle bis zu 9.9 Knoten über Grund. Nach 85,4 Seemeilen und um 23:45Uhr geschah für uns bei 39°37’09S/059°45’64W der Alptraum. Es knackte wieder in der Gearbox und im Gestänge der Steuersäule. Ich war allein auf der Wache. Rés schlief in der Koje oder versuchte zu schlafen, denn die Wellen waren bis 3Meter hoch. Ich realisierte, dass ich nicht mehr steuern konnte. Sofort funkte ich zu Tom und meldete Mon Bijou’s  Monöverierunfähigkeit. Natürlich standen die Segeel back und MB legte sich seitwärts zur Welle. Als Rés angezogen herauf kam, kletterte ich in die Backskiste herunter und löste das Verbindungsgestänge der Gearbox zum Quadranten. So hätten wir für weitere Ernstfälle die Notpinne benutzen können, wir aber steuerten einfachheitshalber mit dem Autopiloten weiter. Erst um 09:00Uhr des anderen Tages gab der Wind von 7 auf 6 ab und um 13:30Uhr gab der Wind nach. Immer wieder mussten wir den Motor anstellen. Am übernächsten Tag blies der Wind schwach und wir beschlossen nicht die Bucht von «Camarones» anzupeilen (zu weit weg), sondern in die Tiefe Bucht von «Golf o Nuevo» hineinzufahren, um bei «Puerto Madryn» zu ankern, denn es wurde knapp mit der Zeit, der herannahende Südwind stand nur einige wenige Stunden vor uns. In dem «Golf o Nuevo» hineingefahren, wurden wir von Seehunden, Delfinen und einigen Pinguinen sowie einer starken Strömung begrüsst. Nach drei Tagen und zurückgelegten 396.4 Seemeilen, setzten wir erleichtert und um wieder eine Erfahrung reicher, den Anker um 16:30Uhr, weit draussen vor der Küste von «Puerto Madryn», nachdem wir uns bei der Prefectura, mit Funk uns angemeldet hatten. Wir hatten Glück, ein Regenschauer ergoss sich kurz darauf über uns. Wir nahmen mit Tom noch ein gemeinsames Ankerbier, berichteten über das Erlebte und beschlossen aber nicht mehr gemeinsam zu Essen. Müde wollten wir uns früh in unsere Kojen begeben, doch auf einmal fing es unangenehm zu stinken an. Beim Herausschauen sahen wir, dass wir gerade über eine, jetzt von der Stadt geöffnete Abwasserleitung geankert hatten. Alles war um uns herum braun und roch nach Schei..e). Sofort versetzen wir MB näher zu Tom. Aber auch das brachte nicht viel. Die Stadt öffnete die Abwasserkanäle und der Abwasserstrom floss in Mengen wie ein Fluss über den Strand in das Meer. (Klever gemacht, kurz vor dem Eindunkeln und erst noch bei abnehmendem Wasser, somit trieb die Kloake auf das offene Meer hinaus).

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28.10. – 10.11.2021 Necochea - Quequén / Argentinien

Als wir, wie uns vom «YC Vito Dumas» empfohlen, an der Seite der an der Boje liegende Segelyacht «Morena», Mon Bijou vertäuten (der Platz im Fluss war zu eng zum Ankern), bestaunten wir zuerst einmal die Umgebung vom Schiff aus. Wir lagen wieder in einem Flüsschen mit 16 anderen Yachten auf engstem Raum. Tom konnte seinen Cat an den Steg verlegen. Die Sonne schien, die Temperatur war so hoch wie noch nie seit langem (28°) und es gab tausende von Fliegen die über uns herfielen.

Nach der Quarantänezeit lernten wir nach und nach die tonanasagenden Clubmitglieder kennen, die uns sehr freundlich und hilfsbereit zur Seite standen. Der aktuelle Präsident «João», und der ehemalige «Nestor», der Kassier «Lukas», «Guillermo» der Pinselquäler, und der für uns wichtigste Mann «Andres», welche Hilfeleistungen nicht genügend erwähnt werden können. Wir unterhielten uns in «Portogasteliano» und Englisch. Zuerst mussten wir einmal eine argentinische Gastlandflagge besorgen, welche uns netterweise noch draussen, als wir vor Anker lagen, von einer vorbeisegelnder Schulschiffbesatzung ausgeliehen bekamen und diese wollten wir auch wieder zurückgeben. Eigentlich wollten wir diese noch in Uruguay einkaufen…. Andres ermöglichte uns mit seinem Auto einige Dienstfahrten. Wir mussten schnellstens auf die Bank und argentinische Pesos besorgen. Leider konnten wir maximal 8’000ARS herauslassen, was ca. 80CHF. entsprachen. Davon knöpften sie uns noch ca. 9CHF Transaktionskosten ab. Die Inflation in Argentinien ist sehr hoch, deshalb hatte niemand zu viel «Cash». Zwischendurch mussten wir wieder unsere Papiere bei der Prefectura in Ordnung bringen. Wir lernten die Stadt Necochea und den Stadteil Quequén kennen. Necochea lag rechts vom Flusslauf und war eine Stadt mit ca. 100’000Einwohner und wir beim Club lagen in Quequén, auf der anderen Seite des Flusses, welcher Stadtteil eher ärmlich und heruntergekommen aussah. Es gab alte Autos zu sehen, wie ich es von Cuba her kannte. Da fuhren noch Renault 4 herum mit mehr Gips am Chassi als Blech daran war. Nicht zu vergessen war unsere Aufmerksamkeit auch auf unser Steuer der Mon Bijou gerichtet, welches uns dann noch länger beschäftigte und immer noch beschäftigen tut, als uns lieb war und ist. Dies geschah nämlich, als wir die letzten Starkwindmeilen vor Necochea beim Steuern, ein für uns erstmaliges Knacken aus der Steuersäule vernahmen. Res hatte dies auch schon in der Morgendämmerung bemerkt und ich kurz vor dem Ankern gegen Mittag bei unserer Ankunft. Also prüften wir dies noch zu unserer Quarantänezeit, welche wir so sinnvoll überbrücken konnten und kamen zum Schluss, dass etwas in der Gearbox (Lenkgetriebe) nicht in Ordnung zu sein schien. Wir brauchten zwei Tage, bis wir es mit Hilfe von Tom und Internet, dies zu Dritt ausgebaut hatten und es an einen Automechaniker zur Überprüfung abgeben konnten. Wir mussten dazu, weil die Verbindung von Steuersäule und Gearboxaufnahme sich nicht lösen liess, die Steuersäule komplett demontieren. Wir fanden mit Agustin dem 1 einen seriösen und hilfswilligen Automechaniker. Er öffnete mit der nötigen Abziehvorrichtung die verhockte Gearbox. Jetzt sahen wir die ausgeleierten Kugellager, aber leider auch einige wenige dadurch in Mitleidenschaft gezogenen Zähne der sich drehenden Achse. Uns blieb nur die Hoffnung übrig die Kugellager zu ersetzen, um den Abstand (Sitz) der Zähne auf das Gegenstück so dicht aneinander zu führen, wie es normal sein sollte, sodass ein störungsfreies Lenken wieder gewährleistet sein würde. Gleichzeitig wurde an der Montageplatte der Gearbox, welche verbunden mit dem Schiff die Gegenkraft bildet, eine losgebrochene Schraube wieder angeschweisst. Trotz aller Vorsichtmassnahmen der abgehängten Minusleiter der Batterien, ging uns der Batteriemonitor des 24Volt Netzes kaputt. Nach der vermeintlich geglückten Reparatur und um 24’000ARS leichter, bauten wir die Gearbox, diesmal nur in nur 2Stunden wieder ein. Wir waren im Club die Attraktion des Jahres. Viele Clubmitglieder wollten uns Kennenlernen. Wir wurden in die höhere Schule des Mateteetrinken eingeführt. Auch lernten wir ein Argentinier, namens Augustin der 2 (33J) kennen, der unsere CH Fahne am Heck der MB von der nahe gelegen Brücke entdeckte und uns im Clubhaus, mit dem breitesten Bernerdialekt ansprach. (Seine Geschichte bleibt unser Geheimnis!). Auch wurden wir von Agustin dem 1 (Automechaniker), welcher auch ein YC Mitglied war, zu seinem 35 Geburtstagsfest eingeladen. Als erstes baute er sein Profimusikanlage auf, denn nur mit Musik liess sich der Raum schmücken und den Grill in Betrieb nehmen. Es kamen ca. 40 Gäste. Es war ein schönes Geburtstagsfest mit durchmischtem Alter. Keine Frage, wir hievten den Durchschnitt natürlich in die Höhe. Es wurde viel Fleisch und Gemüse im Clubeigenen Freiluftofen grilliert. Alles auf ein grosses Blech mit hohem Rand verteilt, zugedeckt mit einer Alufolie und ab gings direkt auf die Gluten. Es schmeckte vorzüglich und es gab keine Reste. Als am nächsten Tag sich ein Wetterfenster, um weiter in den Süden zu fahren, sich auftat, benutzen wir dann den Abend, um ein kleines Abschiedsfest als Dank für die Gastfreundschaft zu organisieren. Wir wollten es im kleinen Rahmen halten. Wir mussten uns noch im Gästebuch verewigen. Rés kaufte alles Nötige ein, natürlich wieder mit viel Fleisch ein wenig Gemüse und viel Cachaça. Nestor organisierte die in Argentinien selten zu kaufenden Limãoes. Um 18:00Uhr grillierten wir im Clubhaus. Es gab interessante Gespräche und viele Typs für die Weiterfahrt in den Süden. Viele kamen, um uns zu verabschieden. Am nächsten Morgen, bei strahlendem Wetter, legten wir um 12:00Uhr am Steg von YC Vita Dumas, dem besten YC der Welt, los. (Dies war immer die lustigste Bemerkung des Clubvorstandes). Tom mit seinem Cat verfing sich noch mit einem Ruderblatt in der Bojenleine einer Yacht. Wir sahen sein Unfall erst, nachdem wir uns vom Steg losgemacht hatten. (Wir mussten noch Wasser und Diesel bunkern) und konnten in der Enge des Flusses und der vielen hintereinander liegenden Yachten nicht mehr zurückkehren und fuhren zur Hafenausfahrt hinunter. Wir warteten im Hafenbecken auf Tom, bis ein Taucher» Que-mas» von dem Leinenwirrwahr befreien konnte. Draussen, vor der Hafenmole angekommen, setzten wir die Segel bei herrlichen 20Knoten Wind und segelten dem Süden zu, gefolgt von Tom.

 

 BRASILIEN_ URUGAY: ARGENTINIEN

20.10.Rio Grande – 22.10.Uruguay – 28.10.2021 Argentina/Necochea

Als wir, wie unter uns abgesprochen, um 15:00 Uhr die Leinen vom Steg des oceangeographischen Museum lösen wollten, und ich noch am Telefonieren mit Sherry war, kam Dr. Lauro Barcellos mit einem Tross Leute dahergelaufen. Er brachte nebst seinen Studenten auch noch ein TV-Team mit. Zur Überraschung mussten wir auf dem Steg noch ein Interview abgeben, bevor wir ablegen durften. Die Verabschiedung, Umarmungen (mit Maske), mit den uns schon bekannten Studenten, Lehrer und Professoren und dem TV-Team war herzlich und berührend. Der definitive Abschied von Brasilien mit seinen herrlichen Leuten wurde jetzt Realität. Lauro hatte sein Nebelhorn mitgenommen und blies beim Ablegen der Mon Bijou und Que-mas, drei Mal lange in das Horn. Wir erwiderten dies mit unserem neuen Horn von der Saling herab. Nach langem Winken und dem kleiner werden unserer Freunde am Steg, wurde uns klar, eine solch unvergessliche Zeit in Brasilien war prägend für jeden von uns. Nie wurden wir in dieser Zeit weder betrogen, bestohlen oder übers Ohr gehauen. Die Marinha do Brasil, auch wenn der Papierkram immer zeitraubend und aufwendig war, Marinha do Brasil war für unsere Sicherheit und gegen die Piraterie von existentieller Bedeutung.  Die einzige negative Erinnerung war die nervtötende Zeit mit der Steuerbehörde (Receita Federal) in Maceior und Santos. Als wir vor der Altstadt und den Fischerbooten, welche entlang dem Peer vertäut waren, vorbeifuhren, winkte uns noch unsere Stammbeizbesitzerin der Markthalle zu. Nach zwei Meilen bogen wir in die Kanäle zur Ausfahrt und Fahrstrasse Rio Grandes zu. Vierzig Minuten später setzten wir noch in der Ausfahrt unsere Genua. Der Wind blies schon mit kräftigen 18Knoten. Zehn Meilen ging es flott mit der Strömung und mit bis zu 8Knoten Speed dem Ausgang entgegen. Draussen, nach dem Passieren der auflandigen Brecher, welche MB's Deck nochmals so richtig säuberten, setzten wir das Gross und segelten in die Nacht hinein. Am Morgen setzten wir den Gennaker. Um 14:15Uhr überquerten wir die Grenze zu Uruguay in Unkenntnisse, welche Schwierigkeiten noch auf uns zukommen würden. Wir segelten wieder in die Nacht hinein. Immer hatten wir mit Tom Funkkontakt. Um 03:00Uhr sahen wir den ersten Leuchtturm von Uruguay. Um 08:15Uhr gab der Wind nach. Wir bargen den Gennaker und starteten den Motor. Um 11:26 Uhr rundeten wir das Cap von Punto del Este. Wir wollten den Zielhafen Piriapolis anlaufen. Tom, der mit seinem Cat einen Vorsprung von ca. 8 Meilen hatte, wurde von den Hafenbehörden von Piriapolis abgewiesen und musste zurückfahren. Tom wurde nach Punta del Este verwiesen, welche Stadt wir gerade passiert hatten. Also kehrten auch wir zurück und meldeten uns per Funk bei dem «Portcontroll». Zu unserem Erstaunen wollten sie uns auch nicht in Punta del Este. Jetzt waren wir geschockt und wie gelähmt. Nach 265 Seemeilen wollte uns niemand. Dabei hatten alle gesagt Uruguay würde offen sein für Segler. (In Wahrheit öffnete Uruguay eine Woche später die Grenze für Segler). Nach einem längeren Funkgespräch und ich insistierte heftig, weil es um die Windprognosen für die kommenden Tage schlecht stand, durften wir in der Bucht, draussen vor dem Hafen ankern. Nach einer Stunde kam Tom mit seinem Cat und ankerte neben uns. Immer wieder meldete sich die Emigration und Hafenbehörde auf dem Funk. Zwischenzeitlich kamen zwei Clubangestellte mit dem Dinghi zu uns herausgefahren und erklärten, dass wir an den eigens für uns hergerichtete, durch Metallgitter abgesperrte und durch das Militär bewachte Ende des Hafens anlegen sollen, aber um keinen Fall dürften wir einen Fuss auf das Land setzen. Wir seien in Quarantäne. Nachdem wir den Wunsch ausführten, begann unsere Hoffnung auf Einsicht der Behörde. Es kamen und gingen Beamte. Der von der Emigration war anfänglich der Schlimmste. Wir sprachen über den Schiffsrand mit den Behörden /Militär und erklärten unsere Absicht und von wo wir kamen, etc. (Wir könnten drei Seiten schreiben…) Wir mussten den Hafenplatz wieder gegen den Ankerplatz eintauschen. Zuletzt wurden wir mit Essen versorgt, nachdem wir eine «Foodliste» machten. Grosszügig gab ich meine Visakarte dem Emigrationsbeamten Gabriel (er mutierte zum Engel..) Nach drei Tagen vor Anker und in Quarantäne wurden wir in Kenntnis gesetzt, dass wir innerhalb von 1Sunde Uruguay (Ponta del Este) zu verlassen hätten. Wir nahmen noch unser Abendessen ein und meldeten uns per Funk ab und verliessen unseren Ankerplatz am 25.Oktober um 18:30Uhr in Richtung Argentinien (Mar del Plata). Ich telefonierte noch mit unserem Kontaktmann «Pablo» in Mar del Plata (den Kontakt erhielten wir durch Dr. Lauro). Ich war der Einzige mit Internetverbindung von uns dreien. Pablo versprach alles zu unternehmen, wir bräuchten uns keine Sorgen zu machen. Argentinien sei offen für Segler. Ich solle schon einmal die Papiere und Passunterlagen von Que-mas und Mon Bijou senden, er würde uns beim YC von Mar del Plata anmelden, wir sollten nur kommen. Am 27.Oktober nach 220Seemeilen widerfuhr uns das Gleiche. Mar del Plata wollte uns auch nicht. Also segelten wir weiter und wir glaubten an die guten Leute in «Necochea». Diese Stadt lag 70Meilen weiter im Süden. Necochea wurde durch unsere Seglerfreunde der Esmeraldacrew empfohlen. Auch sie segelten vor zwei Monaten dahin ohne Einreisbewilligung. Hans und Katrin bekamen da ihre Einreisestempel. Also versuchten wir unser Glück auch in Necochea und segelten bei bestem Wetter und Sonnenschein in diese Richtung weiter. Keine 5Meilen vor Necochea wurden wir von der Emigration auf Funk angerufen. Sie sahen uns über AIS. Diese wurden durch die Emigration von Mar del Plata schon vorgewarnt. Auch da wurden wir nicht willkommen geheissen. Wir könnten wieder eine Seite schreiben über die Funkkontakte, Ankermanöver etc. Auch da sandte ich per Whatsapp alle Dokumente von uns an den YC und die Behörden. Schlussendlich erhielten wir nach fünf Stunden Wartezeit vor Anker die Einfahrt in den Hafen und zum Fluss Quenquen. Da gab es einen  kleinen Yachtclub namens «Vita Dumas», der keine 2Meilen flussaufwärts lag. Diesem Club und der engagierten Mitgliedern war es zu verdanken, das wir schlussentlich einlaufen konnten. Kurz darauf kam das Gesundheitsamt  mit drei Männer aufs Schiff und konztollierten unsere Körpertemperatur, Impfbüchlein und alle Covidunterlagen. Wir bekamen dafür einen Einzahlungsschein. Nach ca. zwei Stunden erhielten wir den begehrten Stempel im Pass für 3Monate. Wir mussten noch 4 Tage Quarantäne auf unseren Schiffen absitzen. Der Yacht Club «Vito Dumas», mit seinen wichtigen Beziehungsmännern und Dank wiederum unserem neuen Engel «Pablo», unserem Verbindungsmann in Mar del Plata, welcher auch 10Jahre hier ein Schiff hatte und ein Vollprofi- Seemann ist (er fährt Expeditionsschiffe in die Antarktis), ist es zu verdanken. Es scheint so, als wären wir die einzigen drei ausländische Segelschiffe, welche  in Argentinien am segeln sind. Beim ersten Landgang galt es zuerst den heiligen Boden Argentiniens zu Küssen. Wir sind in angekommen. Buenos dias Argentina.

 BRASILIEN

8.10.2021Laguna – Rio Grande 20.10.2021

Um 09:00Uhr lichteten wir den Anker vor dem YC Laguna und liessen uns in das 2,9Meilen entfernte Meer hinausschieben. Draussen vor der Einfahrt kachelte es heftig, als wir von der Ebbe getrieben auf die Brandungswellen auffuhren. Auch beobachteten wir das erste Mal einen Seelöwen und wieder einen Wal. Wir fuhren weitere 2h unter Motor, bis das der Wind anfing uns zu unterstützen und bald darauf segelten wir nur mit dem Gross. Der Wind kam jetzt wieder von achtern. Am Mittag wurde der Wind immer stärker. Vor dem Eindunkeln banden wir das erste Reff ein. Wir segelten schon bis zu 6 Knoten nur mit dem Grosssegel. In der Nacht wechselten wir uns im 2h Rhythmus ab. Um 23:00Uhr knallte es heftig bei Rés Wache. Die Wellen und ein heftiger Windstoss entzogen dem Autopiloten die nötigen Informationen. Er weckte mich und wir mussten Mon Bijou wieder auf Kurs bringen. Da keine Chance bestand auf See in der Dunkelheit und 3Meter Kreuzwellen ein Schiff sauber zu steuern war selbsterklärend. Eine Prognose über den Ausfall anzustellen war schwierig. Im Display des Autopiloten erschien «No Pilot». Das wussten wir...! Der Restart brachte auch nicht den erhofften Erfolg. Hart wurde die Nacht, um MB auf Kurs zu halten. Nach zwei Stunden wurde man müde und die Konzentration nahm ab. Die Temperatur sackte auf 14°C, für uns fühlte es sich an wie 10°C. Es regnete viel. Bei Tageslicht sahen wir alles nur durch einen grauen Schleier. Es war ungemütlich und wir konfrontierten uns schon einmal gedanklich mit den kommenden Bedingungen der südlichen 40er Breitengraden. Je weiter wir gegen Süden segelten, desto grösser wurden die Wellen, welche sich prächtig aufbauen konnten und unter Mon Bijou hindurchglitten. In den Böen hatten wir stolze Windstärke 7. Nach 51 Stunden und ungeschwächtem Starkwind bargen wir die Segel, und fuhren in die zwei Kilometer weit in das Meer hinausgebaute Einfahrt des aufgeschütteten Dammes. Dabei verfingen sich beim Herunterlassen des Grosstuchs die Segellatten unglücklich im Lazy Bag und gingen kaputt. Im Flusskanal hatten wir 2,5Knoten Gegenströmung. Für die 12Meilen lange fahrt zum Museum oder Yachtclub brauchten wir über 3Stunden, dies natürlich jetzt gegen den Wind. Tom war inzwischen mit seinem Cat schon am Ankerplatz angekommen. Wir ankerten kurz vor dem Eindunkeln vor dem «Museu Oceanografico der Univerität von Rio Grande». Tom kam zu uns herüber und wir assen noch gemeinsam Spaghetti, bevor wir todmüde in unsere Kojen fielen. Am nächsten Morgen rief uns der Museumsdirektor, Dr. Lauro Barcellos, welcher Geheimtyp uns die deutschen Katrin und Hans gaben, zu ihm an den universitären Bootssteg hinüber. Da der W

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Kommentare

Thomas Heusser

13.07.2022 22:53

Hallo Dinghi, schön von dir zu hören. Ja ich freue mich extrem, dich wieder zu sehen und einen einheimischen Trunk zu nehmen😊Liebe Grüsse Thomas

Dinghi

11.07.2022 21:58

Eindrücklich Eure Erlebnisse & Abenteuer. Eigentlich möchte ich dabei sein & das alles auch erleben. Aber dann bin ich trotzdem froh, dass ich Euer Logbuch sicher zuhause lese. Alles Gute den Seebären

Thomas und Rés

02.07.2022 08:48

Hallo Bö, Behtli und Walti. Danke beschtens für euri Bieträg. Leider isch das Internet da une extrem schlächt und ich hann Müeh öpis inestellä. Aber es besseret je meh mir in Norde chömet. L Grüsse

Béatrice Asper

26.06.2022 06:19

hoi hoi tom und res, ich schmöckere freudig in eurem blogg rum. schaue bilder an, lese die berichte und bin mega froh, dass ihr die kniffeligen situationen gemeistert habt. genial!

Dinghi

01.02.2022 16:16

Hoi Thomas & Res. Habe schon lange keine Einträge mehr von Euch im Logbuch gesehen. Wie geht es Euch? Alles ok? Bestimmt jetzt die härteste Zeit Eures Törns. Wünsche Euch alles Gute. Herzlich. Dinghi

Thomas

03.02.2022 18:08

Hoi Dinghi. Isch wieder 1ne dinne. Mir sind in zwüschet in Ushuaia acho. Aber es git na 3 dännn gits e Pause. Bin e chli schriebful... L Gr. Thomas & Res

Bethli und Walti

26.01.2022 11:49

Interessantes Seglerleben!

Thomas und Rés

30.12.2021 20:12

Liebi Ursula, Ruth, Mara mit Heinz, und Matthias. Danke eu vielmal für die liebe Wünsch, wo mir gern tüend erwidere. Sherry chunt am 8.Januar abe für 3 Wuche. Wenn d Grenze zu Chile ufgaht gömmer.

Heinz Kunz

25.12.2021 01:33

Hallo Thomas und Res , mir wünsche Euch schöne Weihnachten und eine guten Rutsch ins neue Jahr .

Matthias

24.12.2021 15:40

Die Este Wünsche zu Weihnacht, schöne Festtage und gutes Gelingen der Weiterreise.
Matthias und Ursula

Ursula Schenk

24.12.2021 13:02

Lieber Thomas, Heiligabend, wo immer Ihr seit wünsche ich Euch schöne Weihnachten und en guete Rutsch, ohne Pannen, ins Neue Jahr. Alles Liebe Ursula

Ursula Schenk

29.09.2021 10:32

Hallo Thomas, es ist einfach schön Euch mit den tollen Berichten von Unterwegs in Gedanken zu begleiten. Herzlichst, Ursula

Thomas

02.10.2021 22:29

Hoi Ursula, schön wenn es dir gefällt. Jetzt wird die Zeit in Brasilien zu Ende gehen. Bald gehts nach Urugay. Liebe Grüsse und bleib gesund. Thomas und Rés

Ursula Schenk

16.03.2021 18:20

Hallo Thomas,wie doch die Zeit vergeht und Ihr seid immer noch voll am düsen,einfach spannend.Hebed Eu Sorg.Grüessli Ursula

Thomas

19.03.2021 20:35

Hoi Ursula. Ja uns geht es prächtig, können wir so die schlimme Zeit sinnvoll überbrücken.Schade, dass Sherry nicht kommen kann. Gerne hoffe ich. dass es dir den Umständen entsprechend gut geht. LGrTh

Béatrice Asper

02.01.2021 04:34

lieber tom, lieber res, von herzen ‘es guets nöis’

Thomas Heusser

09.01.2021 12:26

Danke Béatrice, das Glieche wünschet mer Dir vo Herze ganz feucht au. Mir hoffet es gaht im Februar ad Grenze abe und im Mai uf Urugay. Liebschti Grüess Th&Res

Chrigel, Winterthur (vormals Pfungen)

28.12.2020 07:16

Liebe beide, Thomas und Rés,
habt herzlichen Dank für eure stets spannenden Berichte und für Eure guten Wünsche zu den Festtagen und fürs 2021. Ich erwidere diese aufs herzlichste! Chrigel

Thomas Heusser

31.12.2020 18:50

Liebe Chrigel, beschte Dank für dini Wünsch die mir gern tüend erwidere. Mir hoffet sbeschti fürs 2021 für dich und alle zäme. Thomas und Res

Ursula Schenk

23.12.2020 14:50

Hallo Thomas,Morgen ist Heiligabend,egal wo Du,Ihr seid herzliche Umarmung. Hoffe Ihr kommt mit den Ämtern noch klar.Gesunder Rutsch,alles Liebe, Ursula

Thomas

24.12.2020 09:53

Hoi Ursula. Vielen Dank. Ja wir konnten mit vielen Umwegen die Statuten des Yachtclubs, welche über das Bleiben von MB bestimmen, geschickt aushebeln! Wir feiern heute an Bord. S..Feschttäg. L Gr.Th.

Paul Buechel

16.11.2020 20:11

Hallo Tom, endlich geht's weiter, so kann ich neben vandeeglobe Euer Abenteuer wieder mitverfolgen. Gruss und toi toi toi. Paul

Thomas

18.11.2020 14:19

Ich erinnere mich noch gut an dein Wetterfunk mit deinem Pilotenfreund (1995). Jetzt gibt es Iridium...Hebs au guet. Liebi Grüess Thomas

Thomas

18.11.2020 14:17

Hoi Paul, ja ausser die Policia Federal macht mir Probleme. Ich sollte eigentlich eine Pandemieaudienz haben. Vandeeglobe mit Alex Thomson ist schon bald auf unserer Höhe .

Ursula Schenk

16.11.2020 18:27

Hallo Thomas,es ist einfach immer wieder spannend und erfrischend Eure Komentare zu lesen, man kann so immer ein Stück mit Euch reisen.Bleibt gesund,Ursula

Thomas

18.11.2020 14:09

Hoi Ursula, ja bis jetzt ging alles gut, jetzt kommt dann das Problem der Aufenthaltsbewilligung auf mich zu.(Rés ist nicht betroffen) Weiteres folgt.Liebi Grüess und blieb au gsund. Thomas und Rés

Ursula Schenk

23.10.2020 17:08

Hallo Thomas, Deine Grüsse haben mich sehr gefreut und in dieser Form überrascht.Gute Weiterfahrt und Daumen hoch,bin in Gedanken bei Euch,Ursula

Thomas

25.10.2020 19:17

Danke Ursula. Schön, wenn es auch gefällt. Deine Reise in früheren Jahren und dies mit dem Motorrad nach Indien, war ja auch nicht ohne. Heb der Sorg . Liebe Grüsse Thomas

Ursula Schenk

17.10.2020 13:30

Lieber Thomas,dein Bericht ist abendteuerlich und spannend, ich hoffe Ihr konntet zeitlich starten.Alles, alles Gute auf Eurer Weiterfahrt und bliebed gsund.Ursula

Walti u Doris

15.10.2020 18:05

Hallo Res u Thom, immer wenn wir ein Segelboot auf dem Bodensee sehen, denken wir an euch. Wir trafen uns auf Madeira im Hafen im gemütlichen Beitzli.

Wir Doris u Walti die verliebten!!!!

Thomas

25.10.2020 19:10

Ja Hallo Ihr zwei Hübschen, ja wir erinnern uns bestens. Du, der Obertuner....und hoffentlich immer noch verliebt. Ja das war auch eine tolle Zeit in Madeira. Liebe Grüsse. ThomRes

Martin

11.10.2020 13:16

Hallo zusammen
Danke für den Bericht Thomas. Ich wünsche euch ein gutes Weiterkommen und keinen Besuch von den Piraten.
Liebi Grüess us em Wallis

Thomas

25.10.2020 19:06

Hallo Martin, ja Danke, habe deine Zeilen erst jetzt gelesen. Ja betreffend den Piraten hatten wir bis jetzt Glück. Jetzt bist du wahrscheinlich nicht mehr im Wallis. Trotzdem, alles Gute. ThomRes

Dinghi

03.04.2020 10:22

Hoi Thomas, hoi Res. Habe wieder mal Euer Logfile gelesen. Super. Ich kann so richtig teilnehmen an Eurem Törn. Wecken Sehnsucht nach meinen Segel-Erlebnissen. Alles Gute, trotz Corona. Dinghi

Thomas Heusser

04.04.2020 05:54

Hoi Dinghi. Das mach Ich. Bin jetzt in Rom mit immer e Übernachtung ab em 1.4.in São Paulo u nd da. Jetzt bini in Fiumicino. Até Abraço

Dinghi

03.04.2020 10:26

Und Thomas, wenn Du in CH bist, ruf mich doch kurz an. Würde mich freuen.

Ursula Schenk

02.04.2020 17:13

Hallo Thomas,ich fiebere mit Dir, ob der Flug nun doch geklappt hat?So oder so ich wünsche Dir alles gute.Grüsse aus Winti,Ursula

Thomas Heusser

04.04.2020 05:57

Hoi Ursula, habe deine Zeilen erst jetzt lesen können. Ich melde mich wenn ich in der CH bin. Liebi Grüess Thomas

Béatrice Asper

29.03.2020 09:33

lieber tom, lieber res, denke viel an euch! habe auch reichlich zeit bin seit 14 tagen nur im haus und garten. Dir tom eine gute reise und Dir res gute zeit auf der MB. herzlich beatrice (bö)

Thomas Heusser

31.03.2020 12:16

Sali Beatrice. Danke für die Zeilen. Ja mein Inlandflug haben sie gestrichen. Somit konnte ich auch nicht fliegen. 2 Versuch ab 1.4. Dann gibt keine Europaflüge mehr. In São Paulo werde schauen. Abraç

Paul Büchel

07.03.2020 12:47

Hallo Tomi, habe die Projektinfo von Ursi bekommen ,
Super das Du Deinen Lebensraum so durchziehst .
Verfolge Euere tollen Erlebnisse. Viel Spass. Gruss
Aus dem TI , Paul

Thomas

12.03.2020 13:50

Hoi Paul, so gut, ja unsere letzten Segelerlebnisse liegen ja auch schon ein Weilchen zurück...Viel Spass mit Via Storta 4 (Rorrello) Gruss Thomas

Ursula Schenk

03.03.2020 18:30

Lieber Thomas,die allerbessten Glückwünsche zu Deinem Geburtstag.Kiel oben oder Hals und Beinbruch!! Alles Liebe und gute Fahrt.
Grüessli Ursula

Thomas Heusser

05.03.2020 00:35

Liebi Ursula, beschte Dank für dini Glückwunsch. Ich han es schöns Gschänk. Min Sohn Lukas und em Res sini Chinde sind Eus am Bsueche. Hebs au Guet Thomas

Ursula Schenk

09.02.2020 12:19

Hallo Thomas,was Ihr da erlebt ist unglaublich, so voller Leben einfach toll.Grippe und Internetausfall sind vorbei,Rückenschmerzen noch voll da aber sonst geht es mir gut. Lebe DeinenTraum.Lg Ursula

Thomas Heusser

12.02.2020 16:37

Bom dia Ursula. Danke für deine Info. Hier in den Tropen gibts zum Glück keine Grippe. Wir leben gesund. Aber Rückenschmerzen kenne ich, dies kommt hier von schweren Schappsdeckel öffnen.Heb dir Sorg.

Thomas

22.01.2020 16:19

Sali Ursula, Danke bestens. Ich denke dieses Jahr sind bei Euch Schären und Fjorde angesagt. Liebi Grüess Thomas

ursula gysel

22.01.2020 06:52

Gratuliere! Was für ein Start ins neue Jahr! Liebi Grüess aus Riehen, Ursula

nochmals Peter

10.01.2020 21:18

ps.: hab grad gesehen, dass ihr angekommen seid... ;o) lieber Gruss Pe

Thomas

19.01.2020 19:38

Sali Peter. Danke für die Gratulation. Es ist jetzt zwar meine dritte Überquerung, die nach Brasilien aber meine Erste. Für Res und Renato war es die Feuertaufe. Auch für unsere Mon Bijou

Gr T

Peter Meyer

10.01.2020 21:13

Hallo Res und Thomas, von uns die besten Wünsche für 2020 und Gratulation zur ersten grossen Überfahrt. Ich hoffe ihr hattet einen problemlosen Törn und konntet die Tage auf dem Wasser geniessen. Pe

Fröse

01.01.2020 16:39

Lieber Res und Thomas
Ich wünsche euch fürs Jahr 2020 viel Gesundheit, Glück und viele schöne Momente auf eurer Reise.
Bis schon bald😊

Thomas

08.01.2020 07:02

Danke Martin, das Selbe hoffen wir für Euch auch.Uf bald. Gruss aus Noronha. TomRes

Ursula Schenk

31.12.2019 18:24

Hallo Thomas, heute geht das Jahr zu Ende und ich wünsche Euch ein gelungenes 2020.Mit Spannung verfolge ich Eure Reise, einfach toll. Herzlichst Ursula

Thomas

08.01.2020 07:06

Hallo Ursula, Danke für die guten Wünsche, die wir gerne auch retournieren. Wir sind inzwischen in Noronha angekommen. Heute geht es nach Natal. Ca 2Tage. L Gr Thomas

Katrin

22.12.2019 11:56

Liebe renato, thomas und res, jetzt gahts dänn würkli los für über de teich 😍 bin in gedanke immer mit de bii! Wünsche eu drüü e ganz gueti reis 🥰😍😘 love

Thomas

24.12.2019 08:19

Danke Katrin. Dir au au e Gueti Zyt. L Gr Thomas

Renato Fasoli

23.12.2019 00:02

Liebe Katrin, dankä für dini Wünsch. Es chunt guet mit unserem team work. Bis bald us Brasilien Natal. In love renato

Thomas Heusser

20.12.2019 06:22

Hallo Heinz. Februar ist noch ein wenig früh. Wir wollen Mon Bijou in Natal aus dem Wasser nehmen und einige Arbeiten machen. Gruss auch an Mara. TomRes

Heinz

12.12.2019 20:58

Hallo Jungs, wie weit seit ihr schon , kann ich euch im Februar erwarten? Seemannsheil wünsche euch guten Wind 💨

Lg mara u. heinz

Dinghi

30.11.2019 21:16

Lieber Thomas, lieber Res. Freue mich, mit Euch unterwegs zu sein, wenigstens von zu Hause aus dank Eurer Site. Viel Vergnügen ohne Havarie.

Thomas Heusser

01.12.2019 09:59

Hoi Dinghi. Danke für deine Zeilen.Ja wir nähern uns langsam deiner"zweiten Heimat".Hast du uns noch Typs?? Wir haben z.Zt.schlechte-/schwache Winde und auch von S. Wir müssen abwarten... L Gr von uns

Monica Della Vedova

28.11.2019 19:13

Lieber Herr Gröber, vielen herzlichen Dank für Ihre schöne Karte aus Madeira und die news! Werde die Webseite immer wieder mal besuchen, um zu sehen wie es Ihnen geht. Weiterhin gute Fahrt! LG

Matthias Gysel

Lieber Thomas und Res

27.11.2019 18:16

So nun bin ichauch an Bord. Vor über 40 Jahren startete ich auch in los Christianos. Ich wünsche eine gute Überfahrt zu den Cabo Verdes. Haltet gut SüdWest Flaute) dann Süd.

Thomas Heusser

27.11.2019 19:59

Hoi Mathias, Danke für de Typ. Ich weiss, "d Rossbreite" müemer churz halte und überwinde. Da müemer dure. Weisch na in Itaparica, hämmer di ufgläse.. Liebi Grüess TomRes

Ursula Gysel

27.11.2019 13:10

Lieber Thomas, lieber Res
Habe mich eben zum ersten Mal auf eurer Seite eingelockt - freue mich, so mit euch "mitzureisen".
Herzliches Beileid, Res - wünsche viel Kraft! lg Ursula

TomRes

27.11.2019 15:23

Hoi Ursula. So lässig wieder einmal etwas aus Basel zu hören. Freue mich auch, dass ihr wieder auf dem Meer mit Stahlschiff unterwegs seid. Hoffen auch auf Info von Euch. Liebi Grüess Thomas und Res

Erich Meier

04.11.2019 19:41

Hey ihr Abenteurer, La Graciosa, ein sehr schönes Plätzchen. Passt beim anlanden mit dem Dinghi auf euren Rücken auf! Wänt weisch waas i mein;)) Hebeds witerhii guet. Lg Erich

Thomas

05.11.2019 14:49

Sali Erich, ja das chasch luuuut säge. bis jetzt isches immer guet gange....Danke für d Grüess bi dir dehei au eine. Thomas

Christine&Reini

31.10.2019 23:16

Tudo bem? Wie lange bleibt ihr noch in der Gegend? Wir sind ab 26.11. im Süden von Gran Canaria. Zu spät für ein Treffen? Res, bist du unter deiner CH Handynummer erreichbar? Alles Gute euch 2

Ursula Schenk

08.10.2019 16:36

Hallo Ihr Beiden, unglaublich was Ihr bis jetzt auf Eurer Reise schon alles an Hochs und Tiefs erlebt habt. Es ist unglaublich spannend Euch dabei gedanklich zu begleiten. Wünsche das Beste,Ursula

Stieger markus

07.10.2019 18:26

Hallo ihr zwei. Schön das ihr bis jetzt gut durchgekommen seit, trotz Unannehmlichkeiten.
Sind vom 01. November - 11. November in Gran Canaria vielleicht sind ihr ja auch in der nähe! Liebe Grüsse

Thomas Heusser

13.10.2019 18:18

Hoi Ursula, wir hätten schon einiges zu erzählen.
Sherry ist seit letzten Dienstag bei uns..Mach’s guet

Thomas Heusser

13.10.2019 18:16

Hoi Mac. Schön von euch zu hören. Wenn ihr genug früh die Adresse angibt könnten wir es richten. liebe Grüsse Von uns

Dinghi

27.09.2019 15:23

Macht Spass, Euch wenigstens auf dieser site zu begleiten. Langweilig ist es Euch sicher nicht, solange Ihr in Küstennähe seid. Porto ist herrlich, da müsstet Ihr ja schon bald sein. Viel Spass dort.

beatrice asper

15.09.2019 12:23

ihr lieben zwei, da gibts immer etwas zu tun wie aus euren zeilen lese.immer locker spontan bleiben! wäre toll uns in porto zu sehen. bin 13.10-18.10 dort. die tage nach dem 18ten in faro oder olhão.

Regi

05.09.2019 11:24

Hallo ihr zwei🤗flott unterwegs, trotz kleinen Unterbrüchen u Reparaturen!
Ich war am 23.8. auf dem Zinalrothorn( 4223m)! Es war fantastisch☀️👍🏻😄musste ganz schön klettern💪🏼😀wünsche eu ☀️Und gnueg Wind!!

Thomas

02.09.2019 15:52

Sali Walter
schön von dir zu hören. Wir geben unser Bestes. Wir hoffen den Absprung auf mitte September machen zu können. Wir freuen uns auf baldiges Wiedersehen. Gruss Thomas und Res

Res Gröber

11.09.2019 16:19

Hoi Schwöschterherz, du bisch ja würkli e rechti. Berggeis, 4223Meter hani dänn gli als Seemeilä.ha,ha,ha. Liebie Grüess vom Brüetsch und Thomas

Walter Scherrer

Hallo Thomas u. Rés,

02.09.2019 08:19

Ihr scheint ja gut voranzukommen,trotz kleineren Problemen...Verfolge euch aus MarineTrafic...

.Bin vom 19.9. wieder auf der Alunga in Arrecife,hofffe euch zu sehen?LG Walti

Ursula Schenk

29.08.2019 17:04

Lieber Thomas, es scheint ja vorwäts zu gehen samt Wc. Gestern, bekam ich eine Spritze in den Rücken, geht schon viel besser. Wo ist eigentlich Sherry? Gute Reise Ursula

Fröse

21.08.2019 06:26

Zugfahren macht doch Spass. Ist nicht so windig, nass, man wird nicht Seekrank und hat mehrere WC zur Auswahl

Jonas

18.08.2019 08:48

Natürli, guetschwiizerisch, äml im 2013. Handbreit und gueti Wind, wänn dänn s stille Örtli widr tuet, Jonas

Peter

06.08.2019 12:26

Hallo Res, wir waren letzte Woche 4Tage in Tenna..., hab viel an dich gedacht und wünsche euch einen guten Start ins Abenteuer und hoffe dass ihr ohne grosse Stürme durch den "Kanal" kommt. LG Fra&Pe

Thomas Heusser

02.08.2019 15:53

Leider nein Jonas, hast du/Ihr eines gegessen? Wir begnügen uns mit Backfisch und Scholle, ab und zu eine Cup Romanoff :) Gruss aus Borkum

Jonas

01.08.2019 06:05

Geniesst den Nationalfeiertag auf dem Eiland! Fondue dabei?

Thomas

29.07.2019 17:46

Hallo Andy,
Die Reise geht weiter. Gruss aus Borkum. Lasse alle herzlich Grüssen. Thomas

Andy

27.07.2019 14:31

Na dann ist ja Zeit für die 5-Pässetour. Nichts desto trotz viel Glück, Spass und ne gute Zeit. Mast- und Schootbruch. Andy

Fröse

20.07.2019 08:54

Alles Gute, viel Glück, viele schöne Momente und Erlebnisse wünschen wir Euch
Alexandra, Jasmin, Nils und Martin

René

20.07.2019 07:17

Dann guten Start und und gute Winde!

Béatrice Asper

07.07.2019 06:49

und los gahts! chömned guet in norde. ich wünsche öi beidne e tolli ziit und fröie mich uf logbuech iiträg.

Dinghi

06.07.2019 12:39

Bin gespannt auf Eure weiteren Logbuch-Einträge. Alles Gute.

Jean-Pierre

04.07.2019 16:47

Hopplä : jetzt aber der count down läuft...
10 9 8 7 6 5 4 3 2 1 noch vor dem Jubiläum der Mondlandung vor 50 Jahren bezw. dem Start der Apollo 11 am 16.07.1969